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Die Karateschule von Frank Mertens (Christian Anders) ist in Gefahr. Der zwergenwüchsige Drogenbaron Van Bullock (Deep Roy) will auf der anderen Straßenseite ebenfalls eine Kampfsport-Akademie eröffnen und duldet keine Konkurrenz in der Nachbarschaft. Deshalb hetzt Van Bullock seine Gorillas los. Als diese von Mertens verdroschen werden, schiebt er ihm Heroin unter und verpfeift ihn bei der Polente…

In diesem Karatefilm ist einfach alles anders. Christian Anders sogar! Der deutschsprachige Schlagerstar, der damals in der Steinzeit mehrere Charthits landete, dachte sich „Da Wöörld Is Not Enaff!“ und schusterte sich mit DIE BRUT DES BÖSEN seinen eigenen CITIZEN KANE: Drehbuch, Regie, Hauptrolle und Stunt-Koordinator. All diese Funktionen hatte er inne und noch viele mehr, z.B. war er auch Klofrau und hat die Stullen für die Komparsen geschmiert. Doch wie kam der trällernde Barde zum Film? Vielleicht erklärt uns dies der durchgeknallte Schamane Herr Anders in seinem Buch „Darwin irrt!“, in welchem er belegt, dass nicht der Mensch vom Affen, sondern der Affe vom Menschen abstammt, weil es der Mensch in der Steinzeit, wahrscheinlich beeinflusst von Anders’ Liedern, die damals im Radio liefen, mit Affen getrieben haben soll.

Egal! BRUT DES BÖSEN – wie erwartet also ziemlicher Käse. Christian Anders gibt den deutschen Bruce Lee und ist zugegebenermaßen sogar ziemlich fit und durchtrainiert. In der Szene, in der er freihändig Liegestützen macht, übertreibt er’s allerdings ein bisschen. Seine Gegenspieler: der Kleinwüchsige Deep Roy (Droopy McCool in RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER, der Oompa Loompa in CHARLIE UND DIE SCHOKOLADENFABRIK) als Drogenboss, der in seiner Freizeit besoffen auf Prostituierten reitet und sich von seinem aufgepumpten Bodyguard herum tragen lässt. Außerdem noch eine weiter Schlagertante: Dunja Rajter („Joschi war ein Zigeuner“) in der Rolle der hübschen, aber bösen Cora.
Überzeugende Fights werden nicht geboten, nur Keilereien auf Bierzelt-Niveau. Wirklich Karate kann Anders nämlich wahrscheinlich doch nicht.
Die Schmonzette bietet ein paar trashig-dämliche Momente, über die man beherzt schmunzeln kann. Insgesamt springt aber kein unterhaltsamer Streifen dabei heraus, weswegen ich zu MACHO MAN mit René Weller, dem einzig wahren deutschen Kampfsportfilm, raten möchte.

Thomas Anders: (-)(-)(-)(-)(-)
Christian Anders: (+)(+)(+)(+)(-)
Lieber was anders glotzen: (+)(+)(+)(?)(?)

Fazit:
Es fährt ein Zug nach Nirgendwo… HAJAAA ! ! !

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