Der Film 'Cadavres' des kanadischen Regisseurs Erik Canuel wird u. a. als Horror-Komödie beworben. Bei der Beschreibung könnte man dann auch meinen, die tote Mutter würde einfach wieder auferstehen. Aber weit gefehlt. Die interessierten Zuschauer, die irgendwelche Horror-Elemente erwarten werden jedoch enttäuscht - kein bißchen Horror ist in dieser äußerst gut gemachten schwarzen Komödie zu finden.
Der Film nimmt stattdessen sehr starke Anleihen bei Alfred Hitchcocks 'Immer Ärger mit Harry', nur dass hier immer wieder neue Leichen den Ärger fabrizieren, während die besagte Mutter sehr schnell unter der Erde ist - und dort auch bleibt.
Währenddessen wird der Zuschauer mitgenommen auf eine irrwitzige Achterbahnfahrt, in deren Mittelpunkt das Geschwisterpaar Raymond und Angie steht. Beide erleben während der knapp zwei Stunden wie sich das vermeintliche ruhige Elternhaus in einen wahren Friedhof verwandelt.
Pechschwarzer Humor zieht sich fast durch den ganzen Film. Aber nicht nur die Dialoge, auch die Situationskomik kommt hier überhaupt nicht zu kurz. Oder habt ihr schon mal jemanden in einer Klärgrube nach Kokain-Päckchen tauchen sehen?
Sämtliche Schauspieler geben absolut ihr Bestes, obwohl ich bis zu diesem Film keinen Einzigen von Ihnen kannte. Sie spielen, als hätten sie einen riesigen Spass am Plot und das merkt man dem Film ungemein an.
Leider finde ich den Schluss des Filmes irgendwie deplaziert. Er passt so überhaupt nicht zu dieser rabenschwarzen, makabren Komödie. Was wollte der Regisseur oder besser der Drehbuchschreiber damit aussagen? Bei mir hat's jedenfalls nicht klick gemacht, so dass ich auf gute 7/10 komme.