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In 53 kurzweiligen Minuten entfacht dieser deutsche Thriller in einem kammerspielartigen Roadtrip ein Psychoduell zwischen einem verrückten Anhalter und einem wohlhabenden Geschäftsmann, das zu einem existenziellen Machtspiel eskaliert, mit Subtext zu sozialer Ungleichheit, Rollenbildern sowie bürgerlicher Doppelmoral.
Neben der lebhaften Darstellung des "Springteufels" durch Dieter Hallervorden ist die kreative Kameraarbeit zu loben, die das niedrig budgetierte Filmchen optisch interessant gestaltet. Die finale Pointe muss man dann einfach akzeptieren, auch wenn sie etwas konstruiert und dadurch ein wenig unglaubwürdig wirkt. Alles in allem aber ein Film, den es wiederzuentdecken lohnt.
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Nonstop Psychoterror statt nonstop Nonsens - aber auch nonstop Gequatsche. Man muss festhalten, dass Dieter Hallervorden mit seiner typischen gackernden Lache und seinen doofen Schnuffeldischneuz-Liedern in nur ganz wenigen Nuancen verändert als entnervender, rabiater Psychopath erstaunlich gut funktioniert und stellenweise richtig beängstigend rüberkommt! Alle Achtung! Das Zweipersonenstück ist ein bizarres Rollenspiel, in dessen Verlauf sich sukzessive ein Tausch der Rollen vollzieht. Und auch dieser clevere Aspekt kann voll überzeugen. Die Schweinebauchszene in der Kneipe ist ja mal richtig ekelig. Physische Gewalt wie bei vielen anderen Psychothrillern gibt es hier aber nicht. Weil der Film aus den frühen 70ern stammt, gibt es natürlich intellektuelle Seitenhiebe gegen das Spießbürgertum und soziale Ungleichheiten.