Wie man es sich anhand meiner Bewertung ausmalen kann, hat mir Die Blutorgie der Satanstöchter gar nicht mal so gut gefallen. Ehrlich gesagt sogar so wenig, daß der Film zu der Sparte gehört, die einem derart die Sprache verschlägt, daß einem nichts mehr dazu einfällt. Warum ich trotzdem noch zur Tastatur greife, hängt damit zusammen, daß gegenüber der niedrigen Durchschnittswertung doch eher positive Stimmung in den Reviews vorherrscht, die mir ein wenig die Hoffnung auf zumindest gute Trashunterhaltung gemacht hat.
Dabei habe ich bisher vom Urheber dieser Augen- und definitv auch Ohrenfolter, Ted V. Mikels, Die wilden 10 gesehen, welcher mir trotz ähnlich niedrigem Drehaufwand durch einen gewissen Charme gefallen hat. In sofern war mir bewußt, daß mit einem früheren Werk wie Die Blutorgie der Satanstöchter wohl kaum Versprechen aus dem Titel gehalten werden. Trotz geringer Ansprüche gibt es jedoch nicht einmal eine amtliche, psychedelische Tittenschau. Und das was hier psychedelisch genannt wird, verdient nicht einmal unter Aspekten einer Noise Performance Beachtung. Es tut einfach nur höllisch in den Ohren weh und dehnt den Begriff Minimalismus bis zum Bersten.
Gut, bleibt der dämliche Voodoo - Krimi, den man ja immer noch dankend annehmen würde. Denkste, Puppe (5 EUR in die Wortspielkasse)! Was hier über gerade mal 75 Minuten zu gefühlten drei bis fünf Stunden ausgedehnt wird, läßt einen mit der Erkenntnis zurück, daß der ersehnte Höhepunkt nie kommen wird. Wenn ich mich nun wenigstens über etwas Bestimmtes amüsieren könnte! Abgesehen von dem Hausdiener mit der Roadkill Kappe bietet Die Blutorgie der Satanstöchter keine Angriffspunkte. Alles ist belanglos, nichts erregt auch nur im Geringsten ein Fünkchen Aufmerksamkeit. Und die Zeit, Details zu entdecken hätte der Film einem ja gelassen.
Wie schon im Review zu meinem Double Feature Gegenpart Das Orakel erwähnt, ist dieser die weitaus bessere Okkulthorrorwahl aus der CMV Trash Collection. Bei derart unbedeutendem Mist wie Die Blutorgie der Satanstöchter ist dies aber auch keine große Leistung. Nur eins würde mich in diesem Zusammenhang noch zu Lachtränen rühren und das wäre ein Geständnis von Gerald Gardner und Dee Caruso, sie seien nach diesem Film mit Drogenkater auf einem Tarzancomic erwacht, die Olympiade 72 sei im Fernsehen gelaufen und kurzum hätten sie sich an das Drehbuch zu Big Boy - Der aus dem Dschungel kam gemacht, der im Folgejahr erscheinen würde. Nein im Ernst, es gibt schmerzfreiere Wege, um auf eine Voodoopuppe zu kommen. Auch dazu braucht man Die Blutorgie der Satanstöchter sicherlich nicht. Niemand braucht ihn.