Review
von baerchen1
Asia Sickos sind ja in den letzten Monaten in aller Munde. Nach Grotesque und the Butcher versucht jetzt Thailand mit Meat Grinder noch einen draufzusetzen. Doch hat Regisseur Tiwa Moeithaisong die Rechnung leider ohne die Thailändische Zensurbehörde gemacht, den diesen war sein Menschen in Suppenfleisch zu verwandeln ein richtiger Dorn im Auge und aus diesem Grunde mußte der Film gekürzt werden. Man hatte Angst, dass das Prestige der thailändischen Kochkunst in Verruf geraten könnte.
Da ich den Film in Thailändischer Sprache ohne Untertitel gesehen habe und kein Wort verstehen konnte, bitte ich um Nachsicht, wenn ich einige Dinge nur vermuten kann.
Bua hat es als Kind nicht leicht. Die Eltern, Besitzer eines Imbisses, lassen keine Möglichkeit aus, dieses kleine Mädchen zu quälen oder zu erniedrigen. Mal wird sie gefesselt und zum essen gezwungen, dann wieder mit Gürteln geschlagen und schließlich vom eigenen Vater mißbraucht. Einziges Entkommen scheint ein Faß mit Wasser zu sein denn immer wenn sich Ihre Eltern streiten, steckt sie einfach Ihren Kopf ins Wasser um nichts mehr zu hören.
Jahre später hat sie selber eine Tochter die ebenfalls von Ihr mißhandelt wird. Warum und wieso ist nicht rauszubekommen. Nachdem man die ersten Minuten recht lecker ein paar thailändische Kochkünste serviert bekommt dauert es doch recht lange, bis sich endlich mal etwas tut. Ständig wird der Zuschauer mit Rückblicken und Traumsequenzen konvontriert, sodaß man der Handlung überhaupt nicht folgen kann.
Mal in S/W , dann wieder mit roten und grauen Farbfiltern versehen dümpelt unser Film so dahin. Es dauert ganze 20 Minuten bis der geneigte Filmfreund mal etwas Action präsentiert bekommt. Als die Mutter von Bua sieht, wie Ihr Mann sich an der Kleinen vergeht, bekommt er erstmal mit dem Vorschlaghammer die Hand zerschmettert. Aua.
Nach weitern 10 Minuten dann endlich mal eine richtige Schlachtplatte mit jede Menge Gekröse, in der Bua im Imbiss drei Typen abschlachtet und das ziemlich blutig.
Aufgrund der ganzen Thailändischen Zensur ist der Film überhaupt nicht zu begreifen. Die Schnitte sind teilweise so schlecht gesetzt, das im nächsten Moment plötzlich ein Fremder im Lokal sitzt, der mit der Handlung eigentlich nichts zu tun hat und man den Sinn nicht versteht, dann jedoch 2 weiter Personen wie aus dem Nichts am Tisch sitzen. Hier fehlen ganze Handlungsstränge.
Alles was irgendwie mit Kochen und Essen zu tun hat, fehlt bei der Tötung der Leute. Man bekommt nie einen Zusammenhang zwischen den Morden und der Verarbeitung als Imbiss präsentiert.
Klar geht es hier richtig zur Sache aber im Grunde genommen geht es ja um die Geschichte einer wirren Frau, die reihenweise blutige Eingeweide von Männern ausnimmt um daraus Fleischbällchen für ihre Nudeln zu machen. Davon bekommt man eigentlich im ganzen Film nichts mit. Klar werden hier Tote zerstückelt und zerschnitten aber nie mit dem Zusammenhang der Essenszubereitung.
Witzig auch die Alkohol und Nikotin-Zensur. Sobald man jemanden rauchen oder Alkohol trinken sieht, wird sofort ein thailändischer Text eingeblendet, der den Zuschauer auf die Gefahren hinweist. Geht einem ziemlich auf den Zeiger.
Zum Gore. Der Film verspricht ja ,nach dem Trailer zu urteilen ,eine richtig kranke Schlachtplatte zu sein...ist er aber eigentlich nicht sondern eher in die Kategorie Drama einzustufen.
Klar sprudelt das Blut hier in Strömen, ob mit Messer, Beil, Bambusstöcken, Draht , Nägeln oder Fleischerhaken, hier werden Beine und Arme amputiert, Hälse durchgeschnitten, geköpft, gepfählt und gefoltert aber nichts , was wir noch nicht gesehen haben also nichts neues in diesem Bereich.
Hauptsächlich fehlt es an Handlung aber 2-3 Goreszenen wurden entschärft und die Fingernagelszene komplett weggelassen aber das ist gut gemacht und fällt nicht auf. Schaut man sich bei den Extras das Musikvideo an, bekommt man alle fehlenden Szenen zu Gesicht.
Schauspielerisch glänzt Pity Mai Charoenpura . Die Rolle als Mordende Nudelverkäuferin nimmt man Ihr gut ab. Die SFX sind alle handgemacht...brav. Man leidet mit den Opfern überhaupt nicht mit , da man keinen Bezug aufbauen kann und gar nicht versteht, in welchem Zusammenhang sie teilweise mit der Handlung des Filmes zu tun haben.
Fazit. Aufgrund der masiven Handlungsschnitte ist der Film nicht zu verstehen und gerade das Ende ist oberbescheuert. Wer hier eine Goregranate erwartet, die alles toppt , kann das getrost vergessen. Es gibt zwei recht heftige Szenen, die fast ohne Blut auskommen( Ertränken eines Kindes..heftig... und eine Geburtsszene) aber ansonsten alles schon mal gesehen.
Schade...jetzt kann man nur hoffen das wir den Film mal ungekürzt sehen können. Einen Hoffnungsschimmer habe ich aber noch. Habe auch die Thailändische VCR hier liegen und die läuft fast 2 Minuten länger als die DVD. Die Laufzeitangabe mit 93 Minuten stimmt übrigens nicht. Der Film läuft ganze 88:10 Minuten.