Review
von Leimbacher-Mario
Gigantogabelgebälg
Ein romantisch enttäuschter und psychologisch zerstörter Kriegsveteran läuft in diesem brutalen „Dorm“-Slasher meist (aber nicht ausschließlich) mit einer riesigen Forke während einem Abschlussball Amok - und dabei werden so einige emotionale wie körperliche Wunden aufgerissen…
Im vielleicht goldensten aller Slasherjahre erschienen, macht „The Prowler“ eine gute Geheimtippfigur in seiner messerscharfen Killerkategorie. Sein PTSD-Hintergrund hat Oomph, seine Morde sind mit die saftigsten seiner Zeit, der Killer versprüht irgendwo zwischen „My Bloody Valentine“ und „Halloween“ durchaus verstörende und beängstigende Vibes. Die Mädels sind hübsch, aber nie unrealistisch hübsch. Savini macht alles richtig und beeindruckend mit seinen durchbohrten oder weggeschossenen Schädeln. Es gibt nicht zu viele Erklärungen und Hintergründe, ehrlich gesagt fast gar keine, was dem Ganzen noch mehr Bedrohung und Mysterium verleiht. Das Mordinstrument sieht man nicht alle Tage. Und der Look ist passenderweise alles andere als Hochglanz. In der Mitte gibt’s eine deutliche Dürrephase und im Grunde wartet man durch fehlende Charakterisierungen und Empathie doch nur auf das nächste spektakuläre Ableben - aber das reicht manchmal. Kein Wunder, dass Regisseur Joseph Zito ein paar Jahre später sogar eine Tötungsorgie Jasons inszenieren durfte.
Fazit: famose Kills und eine raue (PTSD-)Aura zeichnen „The Prowler“ aus. Ein empfehlenswerter, sehr blutiger und purer Slasher. Keiner Figur trauert man jedoch nach und es gibt Hänger. Dennoch: allein wegen Savinis glorreichen Gore-Effekten ein Highlight.