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Produzent und Drehbuchautor Luc Besson gehört zu den wenigen französischen Filmemachern, die dieser Tage breite Aufmerksamkeit erhalten, was sicherlich auch in seinem kommerziellen Stil begründet ist. Die Regisseure Ariel Zeitoun und Julien Seri dürfen sich also freuen, an Yamakasi - Die Samurai der Moderne unter diesen Bedingungen arbeiten gedurft zu haben, hätte nach ihnen in der großen weiten Welt vermutlich sonst kein Hahn gekräht.
Während der Titel eher auf Martial Arts schließen läßt, beschreibt dieser eigentlich nur den groben Bezug zu Akira Kurosawas Werk Die Sieben Samurai im Sinne von sieben Yamakasi Sportlern, die ihre Fähigkeiten im Geiste Robin Hoods zur Verfügung stellen. Das Wort Yamakasi entstammt jedoch der Ngála, Amtssprache der zwei Kongostaaten und wurde von einer athletischen, französischen Truppe, die mit dem Schwerpunkt auf ästhetisch ausschmückende Tricks eine Mischung aus Free Running und Street Stunts praktiziert, wegen der Umschreibung eines starken Körpers oder Geistes gewählt.

In Yamakasi - Die Samurai der Moderne halten also sieben Freunde mit der in sozial benachteiligten Lebensräumen vereinzelt beliebten Sportart die Polizei in Atem und werden damit zu den Idolen der Kids. Diese eifern ihren Helden auch direkt nach, allerdings hat eines von ihnen einen Herzfehler und muß nach dem ansonsten im Verhältnis eher harmlosen Versuch einen Baum zu besteigen ins Krankenhaus, wo der Chefarzt dem Jungen gemeinerweise die Chance auf ein Spenderherz schwer machen will. Die Yamakasi fühlen sich verantwortlich und beschließen, die notwendigen Kosten einzuholen, in dem sie in die Villen des verantwortlichen Ärztegremiums eindringen und die Summe einfach zusammenstehlen.
Eine dünne Geschichte also, deren Kritik an der französischen Gesellschaft weitaus weniger beeindruckt, als in einem Drama wie Hass. Schwer zu erraten ist allerdings, daß dieser kurze Aufhänger auch nur den Zweck hatte, jede Menge athletische Stunts zu präsentieren und die sorgen wirklich für fluffige Unterhaltung ohne unnötigen Tiefgang und mit einer kleinen, jedoch erträglichen Portion des schrägen französischen Humors. Ob man sowas dann in die heimische Sammlung aufnehmen muß, sei mal dahin gestellt. Als kurzweiliges Rahmenprogramm im Fernsehen oder aus der Videothek kann man sich Yamakasi - Die Samurai der Moderne aber durchaus mal ansehen.

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