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Christine Brown ist Sachbearbeiterin in einer Bank und hat ausgezeichnete Aufstiegschancen. Sie und ihr neuer Kollege streben an, stellvertretender Filialleiter zu werden. Das einzige, was ihr Chef an ihr momentan kritisiert ist die Tatsache, dass sie etwas mutiger werden muss. Da kommt ihr der Umstand gelegen, dass eine alte Zigeunerin um eine Kreditverlängerung bittet. Als diese aber plötzlich zur Furie wird und ihr verbal Sachen an den Kopf schmeißt, denkt sie das Richtige gemacht zu haben. Doch dieser Gedanke ist falsch. Denn die alte Dame hat Christine mit einem fürchterlichen Fluch belegt.

Es ist ja schön das der gute Sam Raimi nach der meiner Meinung nach völlig überbewerteten Spiderman Trilogie, zu seinen Wurzeln zurückkehrte. Mehr als einmal erinnert Drag me to Hell an seinen Klassiker Tanz der Teufel und nimmt sogar manchmal selbigen auf die Schippe. Zusammen mit seinen Brüdern Ivan und Ted und dem ehemaligen Weggefährten Scott Spiegel, versuchte er die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen, ohne allerdings den ganz großen Wurf zu landen.
Das ganze wurde modern aufgepeppt mit einer ganzen Reihe von CGI Effekten, die sich aber wirklich sehen lassen konnten. Egal ob Levitationen, sprechende Ziegen und diverse Sachen die in Münder rein oder darauf gepfropft werden, das wirkt alles sehr professionell für einen wohl nicht übermäßi teuren Horrorfilm. Wobei Horror eigentlich schon wieder übertrieben ist. Es wirft keiner mit Innereien um sich und auch allzu viel Blut wird nicht geboten, das ganze wirkt da eher als neuzeitlicher Gruselfilm der alten Schule. Vor allem durch seine zahlreichen Injokes und Szenen, die nun wirklich keiner ernst nimmt, wirkt das ganze stark nach komödienhaften Einschlag, speziell wenn ich an den überzogenen, aber herrlichen, alt gegen jung Catfight in der Tiefgarage denke.
Etwas blaß fand ich allerdings die beiden Hauptdarsteller, sie ist eigentlich ein wandelndes nicht und er ein quasselnder Klugscheißer mit Schiß vor den Eltern. Interessanter wirds da eher bei den Nebenfiguren. Die alte Dame verprüht toll allein durch Aussehen und Zähne eine starke Bedrohung, aber auch die Seance Runde wirkte besser gecastet oder gescriptet. Überhaupt ist diese der absolute Höhepunkt der Show. Nicht nur das die Ziege am Tisch sitzt, sondern auch das Effektgewitter das Raimi hier abzieht (und der Freudentanz des Dämons nachdem er endlich einen menschlichen Körper gefunden hat ist genial).
Schade das alles ein wenig langsam anläuft und zudem noch dialoglastig daherkommt. Zwischen den Schreckmomenten kommt da schonmal ein Stück Langeweile durch. Das Thema "Bänker in die Hölle" ist dabei zwar löblich, aber nicht perfekt umgesetzt. Gerne hätte es mehr Tempo und schwarzen Humor geben dürfen, so ist´s dann doch nur guter Durchschnitt.
6/10

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