Sophie Marceau, eine Drehgenehmigung für den Pariser Louvre, eine alte erfolgreiche Fernsehserie als Vorbild, da sollte doch eigentlich was Anständiges bei rauskommen. Sollte. Leider präsentiert sich das „Phantom des Louvre“ als reichlich lahmer Mystery-Grusel Langweiler, der eigentlich auf keinem Gebiet überzeugen kann.
Das geht schon bei der Story los. Da wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Mumie in Ägypten ausgegraben, die unter seltsamen Umständen nach Paris gelangt und dort im Fundus des Louvre verschütt geht. Erst zu Begin des neuen Jahrtausends wird die Mumie für eine Ausstellung wieder entdeckt und fortan geht ein geheimnisvolles Phantom um im Louvre, das sich immer Nachts der jungen Französin Lisa, die dem Museum gegenüber wohnt. Als es zu Todesfällen kommt machen sich ein junger Elektriker und ein alter Polizist gemeinsam auf die Suche nach dem Phantom. Das wird aber alles so absolut spannungsfrei präsentiert, dass man sich schon ragen kann, was der Film letztlich für eine Funktion haben soll. Spannung gibt es keine, die wenigen Morde wirken unplatziert und passen nicht zur restlichen Stimmung des Films, die Charaktere pendeln zwischen übertrieben, lächerlich und unglaubwürdig.
Das Hauptproblem ist aber ganz klar, dass es bereit nach 10 Minuten klar ist wer das Phantom ist und man sich ohne weiteres ausmalen kann wie die restlichen 90 Minuten ablaufen werden. Man kann also getrost nach 10 Minuten abschalten und hat absolut nichts verpasst. Außer natürlich man steht auf logische Schwächen und Klischees.
Auch die Effekte wirken nie wirklich gelungen. Das Phantom schwebt zu meist durch die leeren Gänge des Museums und spätestens wenn es dann abhebt und fliegt kann man sich ein Schmunzeln doch nicht verkneifen. Teilweise sieht es zwar gar nicht so schlecht aus, und auch die Inszenierung des Films wirkt durchaus gelungen, aber was hilft das wenn der Film sich immer wieder selber ein Bein stellt.
Da passt es dann auch, dass die Darsteller alle eher unmotiviert und unpassend besetzt wirken. Sophie Marceau sieht grandios gut aus wie immer, aber sie wirkt seltsam lustlos und scheint wohl schon geahnt zu haben in was für einer eher lausigen Produktion sie hier ist. Frédéric Diefenthal, den meisten wohl aus den 3 Taxi Filmen bekannt, spielt grandios schlecht und ruiniert auch das letzte bisschen Ernsthaftigkeit im Film. Julie Christie hat eindeutig auch schon ein glücklicheres Händchen bei der Rollenwahl gehabt.
„Belphégor“ ist ein unglaublich langweiliger Versuch eine wohl in den 60er Jahren recht erfolgreiche französische Fernsehserie wieder zu beleben. Das gelingt in keinster Weise und wirkt zu meist unfreiwillig lächerlich. Eine ordentlich spielende Sophie Marceau und tolle Aufnahmen von Paris und aus dem Louvre können auch nicht über die extrem schwache Story und die vielen Logiklöcher hinwegtäuschen. 3 von 10 Punkten.