Der New Yorker Cop Antonio Santana (Benny Nieves) wird auf offener Strasse vor den Augen von Frau und Tochter von einem maskierten niedergeschossen und stirbt. Danach drückt der Mörder der Tochter noch einen Ministranten-Flyer in die Hand um dann unerkannt zu entkommen.
Jahre später arbeitet seine inzwischen erwachsene Tochter Celeste (Florencia Lozano) ebenfalls für die Polizei. Zusammen mit dem früheren Partner ihres Vaters, Bruno (Harvey Keitel) bildet sie ein Team, dass plötzlich bei seinen Ermittlungen auf die selben Flyer stösst wie damals.
Ist der Mörder von Celeste`s Vater plötzlich wieder aktiv und wieso? Welche Rolle spielen die Zwillingsbrüder Dante und Perfecto (John Leguizamo)? Kann Celeste den Mord an ihrem Vater aufklären?
Keine Angst, "The Ministers" beantwortet in ca. 85 Minuten Spielzeit zumindest diese Fragen. Dummerweise aber nicht alle, denn da wären zuerst mal die Frage danach offen, wer sich diesen Müll eigentlich ausgedacht hat. Oder was einen Harvey Keitel wohl dazu veranlasst haben mag, hier mitzuwirken?
Ich weiß gerade nicht wirklich wo ich eigentlich anfangen soll, denn der Streifen ist ein solcher Rohrkrepierer, dass mir etwas die Worte fehlen...
Hier passt bzw. funktioniert fast gar nichts. Angefangen beim Drehbuch, den Darstellern, dem ganzen Look des Films, der ganzen Machart usw.
Mag sich die oben skizzierte Story noch gerade mal so passabel anhören und mit dem Ministranten-Flyer sogar mal was neues beinhalten, so ist der ganze Rest bloß eine Ansammlung und langweiligem Unsinn, der zudem noch unter diversen anderen Mängeln zu leiden hat.
Das Hauptproblem der Grundstory ist nicht unbedingt, dass man sowas alles schon mal irgendwie und irgendwo gesehen hat, sondern vielmehr die Tatsache, dass Drehbuch und Regie diese regelrecht zugemüllt haben.
Als Beispiel will ich mal die von John Leguizamo gespielten Zwillinge nennen. Die sind zwar für die Handlung absolut wichtig, aber der ganze bigotte Schwachsinn den sie verzapfen ist in Verbindung mit ihrem handeln einfach unsinnig, nervt grandios und wirkt zudem mehr als aufgesetzt.
Dazu gesellen sich die beiden korrupten Cops, die hinten und vorne nicht in die Handlung passen wollen und wohl nur dazu dienen, der ganzen langweiligen Chose etwas Action und Blut einzuverleiben.
Ausserdem wären da noch unnütze, weil einfach dämliche Gespräche, deren Ausgang aber vom Drehbuch im weiteren Verlauf der Handlung einfach links liegen gelassen wird. Als Beispiel dient hier die Suspendierung von Bruno, der aber bereits beim nächsten Mord wieder am Tatort ermittelt, während Celeste von ihrer Chefin (Wanda De Jesus) praktisch davongejagt wird.
Neben solchen storytechnischen Unebenheiten gibt´s dann noch `ne grobe Kelle an den üblichen Cop-und-Partner-Klischees serviert bis einem der ganze Salat förmlich im Halse stecken bleibt.
Kleines Zwischenfazit meinerseits - hier hat irgendwer, sei es der Drehbuchautor oder der Regisseur wohl ziemlich den Überblick verloren.
Da beide dieselbe Person sind und auf den Namen Franc. Reyes (der Punkt ist übrigens kein Schreibfehler) hören, ist für mich zumindest einer der Hauptverursacher dieses etwas wirren Langweilers gefunden. Franc.!
Ganz nebenbei bemerkt kann ich mit solchen Kunst-Namen einfach absolut nichts anfangen. Sowas ist für mich die reine Augenwischerei! Oftmals verstecken sich hinter solchen ins Auge springenden Namen Leute, die absolut nichts auf dem Kasten haben und statt mit Können eben bloß durch ihren dämlichen Namen versuchen zu glänzen. In diesem Sinne weiter so Franc.!
Kommen wir jetzt noch zu den Akteuren, die ja auch teilweise recht namhaft sind. Allen voran gibt es natürlich Harvey Keitel hier mal wieder zu bestaunen - oder sollte man sagen bedauern?
Darüber darf sich jeder Interessierte gerne selbst ein Bild machen. Für mich zumindest ist Keitel hier in einer Nebenrolle glatt unterfordert.
Die eigentliche Hauptdarstellerin Florencia Lozano ist erschreckend schwach und schafft es zu keinem Zeitpunkt ihrem Charakter glaubhaftes Leben einzuhauchen. Einige Szenen mit ihr wie z.B. als sie den beiden Zeuginnen gegenüber einen auf toughe Politesse macht sind geradezu lächerlich.
Und dann hätten wir da noch John Leguizamo, der sein durchschnittliches Talent gleich noch in einer Doppelrolle versuchen darf zu beweisen. Auch wenn die Anforderungen durch das Drehbuch nicht allzu hoch angesiedelt sind, fällt hier doch auf, das Leguizamo kaum über mehr als rudimentäre schauspielerische Künste verfügt, denn auch seine Charaktere, Dante und Perfecto können kaum überzeugen.
Um das ganze unzulängliche Abbild eines Spielfilms noch abzurunden sei hier noch die ganze in einer Art billigem 80`s-Look gestaltete Präsentation erwähnt, die es speziell mit Florencia Lozana alles andere als gut gemeint hat. Die Ärmste sieht in ihren Klamotten und der doofen Frisur teilweise sowas von erbärmlich aus, dass man sogar fast Mitleid empfinden kann.
Fast zum Schluß muß ich hier doch noch einige positive Worte anbringen. Nämlich einen Teil der Story, der etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Damit meine ich die Tatsache, dass vor vielen Jahren in New York Hausbesitzer ihre Häuser abfackeln liessen um ihre Billig-Mieter mit Gewalt loszuwerden und die Grundstücke in den angesagten Lagen teuer verkaufen zu können.
Ebenfalls ganz interessant ist der Kreis der Handlung, der die eigentliche Abfolge von dummen Zufällen am Ende wieder schliesst.
Leider ist dies aber bloß Stückwerk, genauso wie die erwähnten mit der eigentlichen Story kaum verbundenen Action-Szenen, was den Film letztlich auch nicht retten kann.
Fazit: Mag sein, dass Franc. Reyes (mit Betonung auf dem Punkt) mit "The Ministers" sogar ein gewisses New-Yorker Lokalkolorit vermittelt. An der Tatsache, dass sein Film etwas wirr, langweilig und mit dürftigen bis schlechten Darstellern besetzt ist, ändert dies jedoch nichts (4,5 von 10 möglichen Punkten)