Ja was haben wir denn hier? Einen Film aus Mexiko!
Der im Jahre 1972 unter der Regie von RENE CORDONA entstandene Mad-Scientist-Streifen NIGHT OF THE BLOODY APES ist eine echte Perle für Freunde von gehobenen Trash-Granaten.
Dies - meiner Meinung nach - aufgrund seiner edlen 70er Optik und der - zwar billigen - aber dennoch nett gemachten Effekte.
Handlung
Als Dr. Krellman erfährt, dass sein Sohn Julio, aufgrund eines Herzfehlers, nur noch kurz auf Erden wandeln bzw. im Bett liegen darf, entschließt er sich - wie übrigens jeder anständige Mad Doctor es tun würde - zum äußersten:
Er pflanzt seinem Filius das Herz eines Gorillas ein...mit verherenden Folgen.
Julio ist der Kraft und dem Potential des animalischen Lebensmuskels nicht gewachsen und mutiert zum Monster:
Halb Mensch - halb Biiest.
Seine nächtlichen Streifzüge sind mit blutigen Übergriffen und Morden auf sowohl das männliche, als auch das weibliche (NUDITY) Geschlecht verbunden.
Der leidgeprüfte Vater ist mit seinem Latein am Ende und die Zeit, etwas gegen Julios abnorme Verhaltensweise zu unternehmen, drängt, da die örtliche Polizei die Jagd auf den mysteriösen Killer bereits eröffnet hat.
In seiner Verzweiflung sieht Dr. Krellman nur noch eine letzte Chance: Julio braucht ein menschliches Herz !
Kritik
Trotz seines hanebüchenen Storyverlaufes, seiner granatenmäßig (dadurch aber köstlich-komisch) überzogenen Charaktere ( allen vorweg Mr. "Over-Acting" Dr. Krellman) und dem offenkundig niedrigem Budget, ist dieser Film nach wie vor durchaus ansehbarer Stoff der Güteklasse Trash 1A mit dem Prädikat "besonders selten und besonders partytauglich".
Denkwürdige Momente sind in jedem Fall der Einsatz eines zusammensteckbaren Betäubungsgewehres, ein Statist im Gorillakostüm (Helge Schneider lässt grüssen...), alle Szenen mit dem unterwürfigen Diener des Arztes - GOYO - der haarsträubend krampfhaft versucht, den Steifbeinigen zu mimen (achtet mal darauf, wie oft der arme die Treppen rauf- und runterlaufen darf :p), einige DAMEN-WRESTLING-Kämpfe (welche in Mexiko übrigens KULT sind) und zwei ECHTE, äußerst graphische Operationen am offenen Herzen (!!).
Fazit
Wer also einem durchgeknalltem Wissenschaftler, kranken medizinischen Experimenten, köstlich bierernsten Darstellern, Damen-Wrestling, mehreren - teilweise recht drastischen (im Ramen des Budgets...) - Gore-Einlagen, einem Musikscore, dass es einem die Fußnägel aufrollt und der sich obligatorisch am Rande abspielenden Lovestory (mit all ihren Nuancen, Höhen und Tiefen und sorgevollem Miteinander), zwichen dem ermittelnden Polizei-Leutnant und der Wrestlerin Luci (klingt schimmer als es ist), nicht abgeneigt ist, sollte mehr als einen Blick riskieren - allein die Seltenheit des Streifens rechtfertigt dessen Besitz :))
Also:
Ein paar Bierchen kalt stellen, gute Freunde (mit dem bischen Extra an schlechtem Geschmack) einladen und Film einlegen - dann ist der allgemeinen Zerstreuung und einigen Lachern nichts mehr im Weg !!
A real Lost Treasure ! Trash as Trash can :)))
7 von 10 Tentakeln