TV-Filmer Mike Rohl präsentiert mit "Last Impact" eine deutsch-amerikanische Koproduktion, die einmal mehr im Stile von Michal Bays "Amargeddon" das drohende Weltende zum Thema hat, das nur noch durch eine aufopferungsvolle Raummission verhindert werden kann. Diesmal ist der Mond höchsselbst der kosmische Übeltäter, droht er doch in Folge eines Kometeneinschlages ins Trudeln gekommen auf die Erde zu stürzen.
Eine abstruse Story wieder einmal, dennoch vermag der Zweiteiler "Last Impact" überraschenderweise recht solide zu unterhalten - im Gegensatz zu den zahllosen ähnlichen Rohrkrepierern dieses in den letzten Jahren arg gebeutelten Gernes.
So unglaubwürdig die Grundidee auch sein mag und so vohersehbar sich letztlich auch die Handlung nach Schema F gestaltet, irgendwie hat die Bedrohung der Menschheit durch ihren nächstgelegenen All-Nachbahrn eine gewisse Faszination auch mich ausgeübt. Einen guten Anteil an dieser Faszination machten da vor allem die für TV-Verhältnisse sehr gelungenen Spezialeffekte und Katastrophenszenen aus, wobei insbesondere die unberechenbaren Schwerkraftveränderungen und deren Auswirkungen auf Mensch, Tier und Maschine hervorzuheben sind. Das gabs als Katastrophenszenario bisher noch nicht auf der Mattscheibe zu sehen soweit ich weiß, womit man gar von einer kleinen Innovation im Genre sprechen kann.
Ansonsten macht "Last Impact" einen durchweg bodenständigen Eindruck: Die optische Gestaltung der drohenden Apokalypse ist zweckmäßig bis zurückhaltend ausgefallen, ohne dass die Präsentation zu bilig erscheinen würde. Spannung wird im Rahmen der Genrekonventionen und -Klischees ebenso geboten, wie auch größere Längen glücklicherweise weitgehend vermieden werden.
Sehen lassen kann sich schließlich auch die Besetzung, die mit Natasha Henstridge ("Species") als begabte Wissenschaftlerin und James Cromwell als rüstigen Rentner punkten kann. Nicht ganz so überzeugend gibt sich mitunter leider die Synchronisation, die manchen Charakteren (Roland alias Benjamin Sadler) eine gewisse Lustlosigkeit in den Mund legt.
Fazit: Sicher kein Meilenstein, aber im Vergleich zu ähnlich gelagerten B-Produktionen zweifelsohne eine der besseren "Armageddon"-Plagiate mit einigen netten Effekten und einer interessanten Grundidee.