Entgegen aller Skepsis kann Brüno seinen Vorgänger Borat tatsächlich übertreffen, weil Sacha Baron Cohen beim bewussten Brechen von Tabus diesmal noch eins draufgesetzt hat. Der begabte britische Comedian versteht es meisterhaft, als divenhafter Homosexueller das prüde, konservative Amerika zu provozieren und ganz hässlich dastehen zu lassen. Nicht Brüno ist schwulenfeindlich, sondern das, was er seinen Interviewpartnern an homophobischen Reaktionen entlockt. Baron Cohen gebührt für das Aufzeigen von Intoleranz in der US-Gesellschaft in Form einer derben Satire durchaus Respekt, egal ob alles gestellt ist oder nicht. Er hat sich bei der Ausarbeitung der Figur des Brüno auch selbst übertroffen: Dessen Körpersprache, Gaderobe und sein Kauderwelsch aus Englisch und Deutsch mit etlichen ulkigen Wortschöpfungen (unbedingt im OmU genießen!!!) sind perfekt aufeinander abgestimmt.