Review

Nachdem ich den Film gesehen hatte beschlich mich ein seltsames Gefühl. Diese Art kommt dir doch irgendwie bekannt vor. Ein Blick in meine Datenbank bestätigte es. Regisseur des Filmes ist kein geringerer als Ruggero Deodato, derjenige, der mich mit "Ca****al H*****st" zutiefst schockierte. Die anschließende Doku zum Film klärte mich dann auch über die Gründe der Ähnlichkeiten mit dem Kannibalenschocker auf. Finanziert wurde das Projekt von den Amerikanern, die den Erfolg von "Cannibal Holocaust" wiederholen wollten. Zuerst sollte Wes Craven die Regie bei "C** and R**" übernehmen, doch der sprang ab. Dann brachte sich Regisseur Deodato mit seinem Kannibalenfilm ins Gerede und die Macher wollten diesen Erfolg wiederholen. Deodato hatte aber wenig Interesse daran seinen Schocker noch einmal zu verfilmen und so änderte man das Script ab. Am Ende blieb das Filmteam, welches ein Interview mit einem für tot geglaubten Verbrecher machen will und dabei auf der Suche nach einem verloren gegangenen Sohn eines besorgten Vaters ist. Die Sache mit dem Filmteam sollte dem ganzen eine ähnlich realistische Note geben wie damals bei "Ca****al H*****st". Gott sei Dank hat Deodato nicht auch noch versucht mit reelen Tiermorden mehr Realismus und Schocks mit hinein zu bringen. Für die nötigen Schocks sorgen die zahlreichen Splatterszenen schon zu genüge. Eine davon im besonderen, denn zu sehen wie ein Mensch in zwei Hälften gerissen wird ist schon sehr heftig. Ruggero Deodato ließ sich hier von den Greultaten des Vietkong im Vietnamkrieg inspirieren. Er ist ein Regisseur der nicht an die Folgen seines Tuns denkt, was ihm ja bei "Ca****al H*****st" die Probleme im Nachhinein einbrachte. Seine Art zu drehen ist eher Improvisatorisch, also aus dem Bauch heraus, nach Gefühl. Um aber internatonal bleiben zu können, da das italienische Publikum damals noch nach härterem Stoff verlangte, als die übrigen Länder, drehte Deaodato viele Effekteszenen in zwei Varianten. Einmal in der Harten und einmal in einer etwas Entschärften. Mir lag die härtere Fassung vor und die ist nicht gerade zimperlich, was die Splattereffekte betrifft. Oben angesprochene Szene ist hammerhart und auch sonst wird geköpft, erstochen und aufgeschlitzt, was das Zelluloid hergibt. Storytechnisch blieb man dabei aber unter meinen Erwartungen. Mehr als unteres Mittelmaß war nicht drinnen. Nichts destotrotz wurde ich kurzweilig unterhalten. "C** and R**" ist nicht so schockierend wie "Ca****al H*****st", was auch schwer zu toppen ist. Ohnehin handelt es sich hier nicht um einen Kannibalenfilm, auch wenn er gern in diese Ecke gezählt wird, sondern vielmehr um ein Dschungel Abenteuer. Durchzogen von heftigen Splattereffekten die mit einer soliden Geschichte verbunden sind entsteht somit ein Schweiß treibender Streifen. Michael Berryman ist darin ein absolutes Unikat, welches den Film noch zusätzlich etwas anhebt. Dieser Mann braucht keine Maske, wahrlich nicht. Neben ihm kann man auch noch Lisa Blount, Richard Lynch und Eriq La Salle sehen. Letzteren kennt man wohl am hesten als Derryl Jenks (Prinz von Soul Glow) aus "Der Prinz aus Zamunda". Richard Lynch spielte schon immer den Bösewicht, was ihm auch viel besser zu Gesicht steht, ist er doch ähnlich gezeichnet wie Berryman. Mir ist er noch in bester Erinnerung als diabolischer Bösewicht in "Invasion USA" mit Chuck Norris.

Details
Ähnliche Filme