Die Hülle preist den Film im Stil von “Running Man” an; klar Ähnlichkeiten zu diesem oder “Das Millionenspiel” sind erkennbar, jedoch ist dieses Medienkritik hier eher beiläufig und eingebettet in eine außen stehende Spielfilmhandlung:
Der Moderator Chuck Todean ist Moderator der Show “Leb oder Stirb”, in der Kandidaten aus der Todeszelle um ihr Leben oder um schöne Geschenke für die verbleibenden jubelnden Familienmitglieder spielen. Die meisten meistern nicht die Aufgaben oder Spiele und erleiden so einen medialen Quotentod der natürlich Kritiker aufschreien lässt. So muss sich Chuck mit der Feministin Gloria Sternvirgin herum ärgern und bekommt noch von einem Killer Drohanrufe, in welche Gloria verwickelt wird. Als sich der Anrufer als ein Familienteil eines Clans entpuppt und auftaucht, weil dessen Pate unfreiwillig geröstet wurde, spitzt sich die Situation zu…
Demnach ein wildes Potpourri das in 77 Minuten erzählt wird; das meiste nimmt wie gesagt die Handlung (Romanze zwischen den beiden, der sich einmischende Rächer) außerhalb der Show ein - diese sorgt leider nur in wenigen Szenen für galligen Humor der bisweilen aber schön “phyton”esk wirkt. Aber eben kaum wirkliche Medienschelte, dafür fehlt hier der Tiefgang, die Handlung greift dies nur auf um aber mehr anderweitig zu unterhalten. Doch am meisten machen eben die Szenen in der Gameshow Spaß; wenn auch entgegen Gutdünken der Spio/JK Freigabe gibt es hier keine einzige härtere oder blutige Szene. Mal wird vorzeitig ausgeblendet, meist aber auch überhaupt nicht dargestellt. Es dürfte vielmehr eher die Grundidee des ganzen sein, das sich lustig machen, doch wirklich menschenverachtend ist hier nix - bei einer Neuprüfung wäre sicher FSK16 drin; auch die aufdringlichen sexuellen Momente sind nicht weiter ausschlaggebend. Jedenfalls schön böse dennoch das ganze drum herum da: die jubelnden Zuschauer, Kandidaten die sich zwängen dran zu kommen und der lächelnde Chuck Todean.
Chuck wird wie alle Figuren recht gut gespielt und kann als schmieriger Moderator überzeugen, ist aber auch wie alle anderen Figuren lustig überzeichnet. Er genießt die Aufmerksamkeit, geht über Leichen und wirkt wo wie ein typischer Vertreter solcher gegellter Grinsepeter. Auch die andren Figuren sind nett anzusehen, sei es er oder Gloria, die zickige Frauen-Beauftragte die - so wie es kommen muss- unfreiwillig in eine Romanze verwickelt wird. Im krassen Gegensatz zum sympathischen Asi Chuck hier der chauvinistische Mafiosi (der aufgrund einer ausgesprochenen Liebe für Fäkalhumor) für die meisten der eher platteren Witze sorgt) und der seine schrullige Mama in eine andere Gamshow lotsen will, doch dann…
Abwechselungsreichtum hat hier seinen Preis, die Story wird recht flott und ohne große Längen erzählt, wobei man auch die - erstaunlicherweise - gute Inszenierung beglückwünschen kann. Von der Intention her ein wenig an Troma-Filme erinnernd, doch irgendwie professioneller was Schnitt und Kamera anbelangt; so sind sie die Leute vom TV. Wenn auch die Bauten und Requisiten (insbesondere in der Show) eher einfacher Natur sind, funktionieren sie und das ist ja die Hauptsache. Szenisch besonders schön gelungen jedenfalls die gut montierte Alptraumszene die wie ein Film im Film samt Vor- und Abspann etc. gemacht ist und nun mal wirklich sehr originell. Sieht man wie gesagt von den gelungenen Show-Elementen ab gibt es noch die ein oder andere gallige Werbung (hier sei gesagt das im Abspann noch ein paar echte Knaller kommen) aber bedingt durch den restlichen eher belanglosem Drumherum wurde viel verwässert…
…so dass man diesen Film nicht Freunden von “Running Man” empfehlen kann. Dafür passiert einmal zu wenig, zum anderen werden besonders die enttäuscht, die hier Effekte erwarten. Trotzdem auf jeden Fall mal einen Blick wert, denn dafür gibt ein eindeutig zu wenig Filme die sich mit dieser Thematik befassen!