"Storytelling" ist ein Episodenfilm, der aus zwei Teilen (Fiction und Non-Fiction) besteht. Der erste, im Vergleich zum zweiten, unverhältnismäßig kurzen Teil, beschäftigt sich mit einer Literaturstudentin, die, von ihrem spastisch gelähmten Freund enttäuscht, in einer Kurzschlusshandlung, sich sexuell ihrem Literaturprofessor hin gibt. Der anschließend deutlich längere Teil erzählt die Geschichte eines Dokumentarfilmers, der einen Vorstadtjugendlichen beim "Erwachsenwerden" filmisch begleitet.
Was von Regisseur Solondz als bissige Satire gedacht und angelegt ist, hat bei mir nur Ekel und Langeweile erzeugt. Schauspielerisch zwar überzeugend, fand ich die erste Episode mit der sexuellen Erniedrigung nur abstoßend und ekelhaft. Die Systemkritik hielt sich dabei in Grenzen.
Die zweite Episode hat ihr Pulver bereits nach wenigen Minuten verschossen und dümpelt bis zum "originellen" Schluss mit den üblichen Spießbürgerattributen vor sich hin.
Da ist man froh, wenn nach (knapp über) 80 Minuten endlich Schluss ist!
"Storytelling" erreicht nicht mal annähernd das Niveau von "American Beauty" oder "Magnolia" zum Thema Sozialkritik, Ironie oder Gesellschaftssatire.