Bevor die Über-Comicverfilmung "Sin City" ins Kino kam gab es auch schon abgedrehte Verfilmungen von modernen Erwachsenen-Comics, zum Beispiel "Spawn" oder "The Crow".
Bei "Tank Girl" handelt es sich um einen apokalyptischen Kult-Comic mit starker weiblicher Hauptfigur.
Lori Petty gibt sich zwar alle Mühe, kann dem grell überzeichnetem Charakter aber nicht ganz gerecht
werden.Auch Ice-T als Känguruhmensch und Malcolm McDowell als Erzbösewicht sind zwar nicht schlecht, doch auch sie können keine schauspielerischen Glanzpunkte setzen (wie denn auch bei diesen beiden).
Schlecht ist der Film aber nicht, besonders wenn man bedenkt das es sich um eine punkige Comic-Verfilmung handelt. Die Story hat viel von "Mad Max", nur ist die Atmosphäre weitaus poppiger. So werden im ganzen Film originale Comic-Szenen verwendet, um dem allem einen noch durchgeknallteren Eindruck zu geben.
Die Mischung aus härterem Actionfilm und satirischer Komödie ist trotz aller Unausgegorenheit extrem unterhaltsam und ich glaube auch sehr nah am Comic (habs nie gelesen). Mir hat der Film jedenfalls gefallen, obwohl der Film objektiv gesehen nicht viel zu bieten hat als zahlreiche gute Ansätze, welche aber im Chaos der Story teilweise untergehen.
Übrig bleibt ein unterhaltsamer, aber auch oberflächlicher Endzeit-Film der weder mit Humor noch mit Action oder frechen Sprüchen geizt.
Die unterschwellige Sozialkritik zeigt das die Story durchaus vielschichtig ist und Vorlage sein könnte für einen besseren Film. Alleine die skrupellose Verwaltung der Wasservorräte sind ganz und gar keine
Science-Fiction, sondern scharfe satirische Systemkritik.
5,5 / 10