Review

Alles andere als gut, was wir hier von Regisseur und hier auch noch Drehbuchautor Juan Piquer Simon serviert bekommen. Nach "Dirty War" pausierte er vier Jahre und inszenierte mit "Slugs" einen guten Horrorfilm. Doch hier hat Simon nicht viel richtig gemacht, außer die Laufzeit recht kurz zu halten. Vor dem Film erscheint das Cannon Logo, doch es ist weder Menahem Golan, noch Yoram Globus irgendwo auszumachen. Bis vor kurzem war dieser Film noch indiziert, obwohl nicht mal die FSK 18 Freigabe in irgendeiner Form gerechtfertigt ist.

Der Profikiller Paul (Pierre Oudrey) will aussteigen, doch sein Auftraggeber will ihn nicht gehen lassen. Paul lässt sich auch nicht zu einem letzten Auftrag überreden. So hat er bald die Killer seines ehemaligen Chefs am Hals, welche Paul schließlich mit seiner Freundin erpressen. Nur ihretwegen nimmt Paul den Auftrag an, um sich nach der Ausführung zu rächen.

Dieser Film besitzt nichts, was die Actionfilme in den 80er Jahren auszeichnete. Schon der Score geht einem übelst auf die Nerven. Dieses krumme Gitarrengeklimper, die unpassenden Trommeln im Hintergrund und auch sonst traf der ausgewählte Musikcocktail nie meinen Geschmack. Die Kulissen sind alle blass, im Abspann steht, dass in Italien, Amerika, sogar Deutschland gedreht wurde, doch davon sieht man nicht viel. Unser Held reist zwar von Ort zu Ort, aber nie gibt es irgendwelche Schauwerte, die Umgebung präsentiert sich stets monoton. Weiter geht der Frust bei den Darstellern. Pierre Oudrey ist eine absolute Pflaume, wer ihn für die Heldenrolle warb, war wahrscheinlich besoffen, oder hatte aufgrund des sehr knappen Budgets keine andere Wahl. Dieser Typ hat null Ausstrahlung und den Killer nimmt man ihm zu keiner Zeit ab. Sein Schauspiel ist hölzern und mit gerade mal einem halben Gesichtsausdruck mimt er sich durch diesen schlechten B-Actioner. Aber er steht nicht alleine da, auch die Schauspielkollegen können nichts mehr reißen, es fehlt in diesem Film ein Sympathieträger.

Zur Story lässt sich kaum etwas sagen, die kann man in einem Satz zusammenfassen. Noch schlimmer ist die Action. Ein paar Explosionen, kleine Schusswechsel und Keilereien. Man schießt stets mit einem Schalldämpfer, was sich hier anhört, als feure man einen Laser ab. Es gibt nicht einen blutigen Einschuss, der Bodycount ist eh sehr niedrig. Bei den Explosionen und sonstigen Zerstörungen hat man sich einfach bei anderen Filmen bedient. Einige Szenen passen hier überhaupt nicht ins Geschehen, manchmal ist der Ort, an dem sich unser Held gerade befindet ein völlig Anderer. Die kleinen Prügeleien sind auch eine Lachplatte, genauso wie der ganze Film. Zu all dem Übel ist Paul auch noch ein Frauenheld. Der Typ sieht aus wie eine vertrocknete Arschfalte, aber jede Frau entblößt sich vor ihm und bietet ihm einen Quicki an. Ein Mädchen muss sogar dafür sterben, sie fällt Paul´s Verfolgern zum Opfer.

Stinklangweilig, null Spannung oder einen Ansatz von Story, dazu miese Darsteller. Nur unfreiwillige Komik, davon gibt es in "Dirty War" genug. Hier sollte selbst der Actionfan einen großen Bogen drum machen.

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