Review

„Delta Force One“ ist ein ziemlich schwaches B-Actionvehikel, das die Kampffertigkeiten von Gary Daniels sträflich vernachlässigt.
Eine britische Friedenspatrouille fährt mit einem einheimischen Scout durch die Wüste im Nahen Osten als sie plötzlich eine Horde Einheimischer entdecken, deren totes Kamel die Straße blockiert. Doch das Ganze ist ein Hinterhalt in dem fast alle Beteiligten beider Seiten in einem Feuergefecht umkommen. Der Auftakt ist zwar handelsüblich, aber ganz putzig, wobei vor allem das MG auf dem Kamel trashig-witzig daherkommt.
Um das Schicksal der verschwundenen Patrouille zu klären, stellt man ein Team unter der Leitung von Captain James Wellford (Gary Daniels) zusammen, zu dem noch die Sergeants Mike Norton (Mike Norris) und Don Nichols (Bentley Mitchum), die Sanitätssoldatin Diana Erickson (Michelle Kapeta) und der einheimische Scout Youssef (Ze'ev Revach) gehören, die sich in die Wüste aufmachen. Damit wäre das handelsübliche Team zusammengestellt, das auch direkt mit den üblichen Rivalitäten und Beziehungen zu langweilen beginnt.

Bei ihrer Suche nach der verschwundenen Friedenspatrouille geraten die Soldaten wiederholt in Hinterhalte und es wird ihnen schnell klar, dass hinter der ganzen Sache mehr stecken muss. Doch ohne Funkgerät und ohne anderen Kontakt zur Heimatbasis stoßen sie schließlich auf eine unglaubliche Verschwörung, die den Frieden gefährdet...
Der Zuschauer bekommt von „Delta Force One“ mal wieder die übliche Geschichte der terroristischen Radaubrüder erzählt, die in ihren Höhlen in der Wüste hocken und finstere Pläne ersinnen, ehe ein Trupp aufrechter Soldaten dem Spuk ein Ende bereitet. Hat man schon zig mal gesehen und meistens besser. Spannung kommt nur selten auf, auch wenn der Film im Gegensatz zu vielen anderen Genreprodukten noch recht professionell gemacht ist.
Leider ist zwischen den eher wenigen Actionszenen lahme Routine vorherrschend, die mit schwachen Dialogen aus dem Standardrepertoire anödet. Zwischendurch versucht der Film noch besonderen Nervenkitzel in einigen Einzelszenen aufzubauen (beobachteter Mord, Jeep bleibt im Beschuss stecken usw.), was aber nur teilweise gelingt und nur an ein paar Stellen über die langweilige Geschichte hinwegtäuscht.

Action gibt es in erster Linie nur im ersten Drittel und dem Showdown, dazwischen ist weitestgehend tote Hose angesagt. Zudem kann die Action nur selten etwas reißen, da in erster Linie routinierte, aber nicht allzu spektakuläre Ballereien zu bestaunen sind, die immerhin einiges zu Bruch gehen lassen. Doch Gary Daniels darf nur ein paar Bösewichte umtreten, wobei seine Martial Arts Fähigkeiten immer nur kurz auf Niederklöppeln beschränkt sind und er sich keinen einzigen, wirklichen Kampf liefert.
Gary Daniels macht seine Sache halbwegs routiniert, wirkt in der Rolle des Elitesoldaten allerdings weniger überzeugend als in anderen Rollen. John Rhys-Davies verkauft sich weit unter seinem Wert (selbst in seinen B-Filmen war er schon öfter besser zu sehen) und auch die restlichen Darsteller agieren ziemlich mau.

„Delta Force One“ kann zwar eine professionelle Machart und ein paar nette Actionszenen als wenige Pluspunkte bieten, ist aber viel zu langweilig und bietet nur absolut tausend mal gesehene Elemente.

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