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Liberty Wallace gerät ins Visier des Scharfschützen Joe. Dieser zwingt sie per Handyanruf, sich an einen Hotdogstand inmitten eines kleinen Parks anzuketten. Sollte sie sich weigern, will er mithilfe der im Imbisswagen befindlichen Bombe neben ihr viele weitere Zivilisten töten. Liberty, ihres Zeichens Vize-Chefin eines Waffenunternehmens, erfährt, dass Joes Tochter durch ein Gewehr ihrer Firma starb und der verzweifelte Vater durch diese Aktion neben der Berichterstattung durch die Medien vor allem strengere Richtlinien für den Waffenverkauf erzwingen möchte.

Liberty stands still wird ja von den meisten als cleveres Thrillerdrama gefeiert, wobei ich eher finde das intelligenteste daran ist der doppeldeutige Filmtitel. Ansonsten bleibt aber doch sehr viel statisch, was nicht nur an den eingeschränkten Locations liegt. Die Situation ist dabei denkbar einfach, ein Scharfschütze zielt auf eine Frau, die mit Handschellen (oder muß es hier Fußschellen heißen?) an einer Würstchenbude gekettet ist. Die Motivation dahinter, die Tochter wurde mit einer Waffe ermordet, die aus dem Portfolio des Ehemanns stammt. Warum Joe dann nicht gleich an den Ehemann geht ist eines der vielen Geheimnisse der Story.
Beinahe zwangsläufig muß sich der Film so auf seine Dialoge verlassen können, da seine beiden Protagonisten sich nicht rühren dürfen. Allerdings fallen diese nicht so clever aus, wie es das Drehbuch vermutlich mal vorgesehen hat. Zu oft arten diese Gespräche in etwas aus, was ich mal als pures Gesülze bezeichnen würde. Da helfen dann auch die kleinen Seitenhiebe gegen lasche Waffengesetze oder Korruption nicht darüber hinweg.
Jedenfalls ist der Thriller doch sehr gesprächslastig und allein schon deswegen nicht jedermanns Sache. Ich muß gestehen, an manchen Stellen war das Sehvergnügen eher zäh und zwar hauptsächlich immer dann wenn persönliche Sachen ausgetauscht werden. Manchmal scheint der Herr Sniper nicht so genau zu wissen, ob er die fesche Lady Liberty nun flachlegen oder erschießen will. Bleibt ein irgendwie gewöhnungsbedürftiger Thriller übrig, bei dem die Actionqualitäten eines Wesley Snipes irgendwie verschenkt wurden.
5/10

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