Ein älterer Mann vom Land kommt in die Großstadt. Seine Frau ist krebskrank und möchte noch einmal den verlorenen Sohn sehen, bevor sie stirbt, deshalb ist der Mann da. Empfangen wird er von seiner Tochter, die ebenfalls in der Stadt lebt, jedoch als Prostituierte arbeitet und einen zwielichtigen, älteren Freund hat. Der Sohn scheint jedenfalls verschollen...
Diese an und für sich recht dramatische Geschichte, die sich später noch verhängnisvoll verdichtet, wird hier leider total belanglos und seelenlos umgesetzt. Anfangs fand ich es noch interessant, aber mit der Zeit wird deutlich, wie uninspiriert die Regie ist und wie emotionslos und unterkühlt die Darsteller agieren. Vielleicht war das Teil des Konzepts, beim Vater passt es auch irgendwie, aber die gesamte Besetzung spielt so lasch, dass das Interesse an der Geschichte kaum aufrechtzuerhalten ist. Dazu kommt die Visualisierung, die von ebenfalls sehr kühl wirkenden, aber total beliebigen Hochglanz-DV-Bildern getragen wird, was schlussendlich wenig reizvoll und höchst durchschnittlich wirkt.
Ein Film, bei dem es mir völlig unverständlich ist, dass er in Cannes mit einem kleineren Preis ausgezeichnet wurde. Grundsätzlich nicht uninteressant, aber sehr mäßig umgesetzt und daher letztlich trotz garantiert achtbarer Motivation etwas überflüssig, diese Arbeit.