Die geschiedene Meg Altman (Jodie Foster) ist auf Wohnungssuche, gemeinsam mit ihrer Tochter bezieht sie bald ein großes Millionärshaus, das etwas Besonderes aufweisen kann: Den sogenannten "Panikraum". Dieser ist nur von Personen, die sich in ihm befinden, zu öffnen. Gleich in der ersten Nacht muss sich der Panikraum bewähren, denn drei Einbrecher wollen etwas, dass sich in ihm befindet. Für Meg und ihre Tochter beginnt ein Nervenkrieg, denn den Männern ist jedes Mittel recht, die beiden aus dem Raum zu locken...
"Panic Room" ist bisher der wohl "gewöhnlichste" Fincher. Anders als in "Sieben" oder "Fight Club" ist die Story hier recht simpel gestrickt und in dieser Art auch schon öfters da gewesen. Trotzdem zeigt sich Finchers Stil auch hier wieder an vielen Stellen, vor allem der wunderschöne Vorspann, bei dem die Namen der Darsteller in Form von riesigen 3-D Schriftzügen zwischen Hochhäusern hindurchziehen, ist denkwürdig. Auch die düstere Optik weiß zu gefallen, neben einigen genialen Kameraschwenks, von denen die meisten allerdings sinnfrei bleiben (z.B. Taschenlampe oder Türschloss).
Leider verspricht die einfache Handlung keine 2 Stunden lang Hochspannung und das zeigt sich vor allem am Anfang, der sich fürchterlich hinzieht. Somit kommt der Film nur langsam in Fahrt, wird aber dann immer besser. Die klaustrophobische Atmosphäre des Panic Rooms hat Fincher wunderbar eingefangen, wobei die Diabetes-Krankheit der Tochter noch einen weiterer Spannungsfaktor darstellt. Das Verhalten von Mutter und Kind erscheint aber nicht immer ganz logisch, was schon manchmal ein Kopfschütteln beim Zuschauer verursacht. Die Gasexplosion wurde beispielsweise zwar optisch beeindruckend in Szene gesetzt, aber kein Mensch der Welt würde da wohl so reagieren wie Jodie Foster.
Sehr gut gefallen hat mir das Ende, das offensichtlich mit einem Augenzwinkern inszeniert wurde. Ob es denn nun unfreiwillige Komik ist sei dahingestellt, ich habe mich auf jeden Fall köstlich amüsiert, auch weil der Härtegrad hier völlig übertrieben ansteigt. Als der Bösewicht mit dem Hammer eins auf die Fresse bekommt, lag ich vor Lachen am Boden, vor allem als der Kerl dann noch weiterkämpft. Unfreiwillige Komik findet man übrigens auch noch an einigen anderen Stellen im Film, etwa als Jodie Foster feststellt, dass da "Typen im Haus sind".
Wer eher auf konventionelle Kost steht, ist bei "Panic Room" wunderbar aufgehoben, mir persönlich haben die anderen Filme des David Fincher um einiges besser gefallen. Dennoch ist es beeindruckend, was er aus dem niedrigen Budget und der nicht gerade vielversprechenden Story rausgeholt hat. Die stellenweise auftretende Selbstironie lockert das Geschehen dazu etwas auf. Trotz einiger Schwächen sehenswert!