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Unter dem Deckmantel des Zuckers verbirgt sich oft eine bittere Wahrheit

Higurashi ist wohl der Kult-Anime wenn es um Horror und Psychoterror geht. Deshalb war  es eigentlich klar, dass nach den ersten zwei genialen Staffeln eine OVA folgen musste.
Diese kam dann mit Rei, einer 5 Episoden langen Staffel, die man als ein Rundumwohlfühlpaket für jeden Higurashi Fan bezeichnen kann. Dabei besteht dieses eng geschnürte Paket aus drei ernsten Folgen, und zwei Slapstick-Teilen die man an den Anfang und einmal ans Ende der OVA angeheftet hat. Während allerdings gerade diese Folgen (auch wenn sie natürlich lustig sind) eher von austauschbarer Natur sind, kann man die 3 ernsten Folgen dazwischen aber als wirklich interessant ansehen. So bekommt der Fan erst ab der zweiten Episode das Higurashi typische, rätselhafte Puzzle zum Mitdenken und Entschlüsseln geboten. In diesem Part steht abermals die niedliche Rika im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem schweren Unfall „erwacht“ sie in einem alternativen Hinamizawa, in dem alles aber „verändert“ zu sein scheint. Ganze Charakterkonstellationen sind nunmehr auf den Kopf gestellt und so muss sich Rika ganz langsam, Schritt für Schritt ans das Geheimnis dahinter tasten.
So lieben wir Higurashi: Auch wenn alles auf den ersten Blick nach Friede Freude Eierkuchen aussieht, traut man dem Braten besser nicht. Voller Anspannung wartet man schon auf einen bevorstehenden großen Schock. Wie dieser allerdings in Rei ausfällt, oder ob es überhaupt einen gibt, verrate ich nicht.
Was man ohnehin schon weiß ist, dass sich in Higurashi ein fröhliches Gesicht schlagartig in eine verstörende und angstverzerrte Fratze verwandeln kann. Auch wenn sich manch einer/eine über die Auflösung dieser 3 Folgen streiten mag, mir jedenfalls hat sie gut gefallen. Vor allem hervorzuheben ist der Punkt, dass man sowohl die Stärken aus Staffel 1 als auch aus Staffel 2 mit einarbeitet. Wie sich jeder aber bei 3 Folgen vorstellen kann, natürlich nur in stark komprimierter Form.
Was nun die beiden anderen Folgen betrifft, so kann ich als Schreiberin eigentlich nicht sonderlich viel dazu sagen, weil es sich dabei eigentlich nur um Ecchi bzw. Fanservice handelt.
Gerade die erste Folge wird deshalb von den Fans oft stark kritisiert. Allerdings kann aber zumindest wieder die letzte Folge bei mir punkten. Auch wenn sie vom Aufbau her der ersten recht ähnelt, ist sie vom Witz etwas ausgereifter ausgefallen. 
Unterm Strich denke ich aber, dass die Spaß Folgen ähnlich wie in Kira nur für waschechte Fans der Charaktere gedacht sind. Ansonsten wird man nämlich mit dem Humor nicht viel anfangen können.
Trotzdem ist die kurze OVA aber genau das was man sich eben unter Higurashi vorstellt. Gute Miene zum bösen Spiel. Denn unter dem Deckmantel des Zuckers verbirgt sich oft eine bittere Wahrheit.

Mein Schlusswort:
Higurashi no naku koro ni: Rei ist nicht perfekt, jedenfalls nicht so perfekt wie die zwei Staffeln davor.
Trotzdem kann auch die OVA überzeugen, da sie durch das Zusammenspiel von Horror (Staffel 1) und Emotionen (Staffel 2) ein wirklich gutes Gesamtbild abgibt.

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