Review

Als großer Fan von Abel Ferrara war ich natürlich sehr gespannt auf sein neustes Werk (vor allem weil ich zu den wenigen Menschen gehöre, die seinem „New Rose Hotel“ etwas abgewinnen konnte) – trotzdem war ich skeptisch, vor allem da Ice-T eine Hauptrolle spielt (...was ja eigentlich als Warnung gilt...) und man eigentlich noch nie etwas von dem Projekt gehört hatte...

Die Handlung dreht sich um ein Upper-Class-Pärchen im New York der 80er, welches tagsüber ein normales society-Leben führen und nachts Drogen verkauft. Dieser eingefahrene Rhythmus der beiden wird je zerstört, als der Mann (Lillo Brancato Jr. aus den „Sopranos“) von einem Kidnapper (Ice-T) entführt wird. Seine Frau (Drea DeMatteo) soll ihn freikaufen und wird von Ice-T immer weiter in die Richtung gedrängt, daß sie auch endgültig mit dem Drogenhandel aufhören soll...

Die Charakterzeichnung der Hauptfiguren (sowieso eine Stärke Ferraras) wirkt absolut überzeugend – alles wird nüchtern dargestellt und ausdiskutiert. Die Darstellung des New Yorker 80er-Zeitgeistes ist gelungen. Es gibt keine Action in diesem Film, alles läuft absolut ruhig ab. Es gibt kaum Tempo (vergleichbar mit „the Funeral“ und „Blackout“), ab und an gibt es Längen. Ice-T macht seine Sache ganz gut (...wie ist er aber eigentlich in solch einem (seriösen / ernsthaften) Film gelandet?!), wirkt aber trotzdem durch seine Art (...so wie man ihn nun einmal kennt...) deplaziert.

Der Schluß ist jedoch eine riesige Enttäuschung, denn der Film der Film endet mehr oder weniger offen und wirkt in seiner ganzen Art daher unvollständig (eine Fortführung der Geschichte wird im Nachspann auch angekündigt). Jemand hat mal gesagt, „R´X-Mas“ wirke wie die erste, schwächere Hälfte eines guten Films.“ Dem kann ich mich nur anschließen, wie auch daß Abel Ferraras Zeit nun langsam um zu sein scheint.
3 von 10

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