Review

Nach dem Genuss(?) der US-DVD hier das Review:

Wie versaut man einen interessanten Plot:
Man rühre etwas in der Klischeesuppe, füge kleingehäckselte Anteile von Half Life 2, Runaway (Film mit Tom Selleck), Terminator, Transformers hinzu, würzt das Ganze mit nett bis furchtbar anzuschauenden CGI-Tricks, garniert mit einem irgendwie gelangweilt aus der Wäsche blickenden Adrian Paul.
Et voila, Eyborgs ist da!

In der nahen Zukunft (gut, der Film ist von 2008/2009, lol), eskaliert die Angst vor dem Terrorismus mit dem Ergebnis, dass sich das Recht auf Privatsphäre in Wohlgefallen aufgelöst hat. An jeder Ecke, auf jedem Dach, vor jedem Fenster wird die (jedenfalls amerikanische) Bevölkerung von den "Eyeborgs" beobachtet, kleinen Roboterkameras, die niedlich anzuschauen auf zwei Beinchen herumstelzen und -flitzen und irgendwie an Mike Glotzkowski aus der "Monster AG" erinnern.

Der Plot steigt ein, als Federal Agent Gunner Reynolds (Adrian Paul, aber wer hat sich diesen Charakternamen ausgedacht?) vom Department der Heimatschutzbehörde mit seinem Partner auf Terroristenjagd ist. Zusammen mit den kleinen Eyeborgs, die sich überall einschleusen lassen und die Ermittler mit audio-visuellen Aufzeichnungen unterstützen.

Es geht natürlich etwas schief und nach einer kleinen Hetzjagd wirds noch schiefer ...

Die Eyeborgs fangen an, ein vermeintliches Eigenleben zu entwickeln und räumen jeden aus dem Weg, der ihnen auf die Schliche kommt. Dazu verwenden die persönliche Details der Opfer aus ihrer Vergangenheit oder sonstigem Privatleben um Unfälle oder Suizide zuinszenieren
Das haucht dem Todgeglaubten dann immer mal wieder etwas Leben ein.

Am Ende versuchen die Macher dann nochmal aus dem Vollen zu schöpfen. Der Plot überraschte mich mich mit einem unvorhersehbaren Aha-Effekt (OOOUPS, dachte da der Herr zittrig) der Film wird dann aber wieder durch einen mehr oder weniger dilletantischen Einsatz einer Spezialeinheit abgeflacht, welche im 10-kleine-Negerlein-Prinzip das Zeitliche segnet. Dies ist nun nicht wirklich ein Spoiler, da in jedem B-Streifen mit solchen Einheiten das gleiche passiert. Gut, die Jungs und Mädels haben logischerweise gegen diverse Brüder der niedlichen Eyeborgs im direkten Zweikampf keine Chance, aber man munitioniert seine Waffe auch nicht gerade außerhalb der Deckung auf.
Die mechanischen Übeltäter gehen dabei nicht gerade zimberlich zur Sache und lassen hier und da das CGI-Blut spritzen.

Während Danny Trejo in seinem rel. kurzen Auftritt mit seiner typischen Miene an der Stange hält, wechselt Adrian Pauls Miene von verkrampft zu genervt (immer dann, wenn er Reporter sieht, lol). Aber seine Mienen aus der Highlander-Serie hat für keinen seiner Filme bisher aus der Kiste geholt, das war hier nicht wirklich anders zu erwarten. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Das Ende kommt dann etwas daher als könnte noch was nachkommen. Muss aber eigentlich nicht sein. Weder die Story noch die Charaktere finden Bindung und daher kümmert es mich eigentlich einen Dreck, was mit ihnen passieren könnte.

Eigentlich ... wäre da nicht der Fan von Adrian Paul, dem Highlander.

Aber habe ich schon geschrieben, dass die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt?

Die US-DVD wartet mit einem überraschend guten Bild auf, und das liegt nicht nur am Scaler. Dies gilt jedenfalls für alle natürlichen Bildelemente. Die CGI-Effekte lassen zum Teil zu wünschen übrig, kommen aber hier und da für eine B-Produktion gut rüber. Der Sound (Dolby Digital 5.1) ist auch durchaus in Ordnung, alle Kanäle werde bedient und man kommt sich streckenweise wirklich vor, mit mittendrin. Einmal wäre ich fast aufgestanden, da ich dachte, im Flur schreit ein Baby, aber das war nur die Nachbarwohnung im Film.

Der Rocksong bei den den Endcredits muntert dann wieder ein bisschen auf und gibt Energie vom Sofa aufzustehen.

Hier und da muss der Film für Wirbel gesorgt haben, da er mit zwei Auszeichnungen aufwarten kann. "Best Visual Effects at this years Action on Film festval in Pasadena" und "Best SciFi Feature at the International Horror and SciFi Film Festival".

Davon kann man halten was man will, vmtl. war die Konkurrenz einfach noch schlechter.

Wie gesagt, Plot interessant (wenn auch durchflutet von Klischee) und hält den Film hier und da am Leben, dies wird jedoch von nahezu allem anderen versaut.

4/10 Glotzkowski-Brüder

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