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Es war nur eine Frage der Zeit, bis Neil Marshalls gelungenem Horrorschocker ein Sequel spendiert wird. Während Marshall nur als Produzent fungiert, übernimmt Cutter John Harris die Regie. Jedoch sollte man das Original gesehen haben, da "The Descent 2" daran anknüpft und sogar einige Elemente einbaut, die schon im Erstling eine wichtige Rolle gespielt haben, um da beispielsweise die Beziehung zwischen Sarah und Juno zu nennen.

Sarah (Shauna Macdonald) ist als einzige aus dem steinernen Labyrinth entkommen. Doch gerade Sheriff Vaines (Gavan O´Herlihy) verdächtigt Sarah, nicht unschuldig am Verschwinden ihrer Freundinnen zu sein. Mit einem Höhlenforschungsteam, bestehend aus Cath (Anna Skellern), Dan (Douglas Hodge) und Greg (Joshua Dallas), seiner Kollegin Rios (Kyrsten Cummings) und Sarah, will Vaines der Sache auf den Grund gehen. Durch einen Schacht gelangen sie in das Höhlensystem und dort warten einige böse Überraschungen.

Es war zu erwarten, dass die Fortsetzung eine exakte Kopie des Originals wird. Doch es gehört schon einiges dazu einen ähnlichen Schocker zu kreieren. "The Descent 2" funktioniert einwandfrei und kommt ziemlich schnell zur Sache. Natürlich weiss der Kenner des Erstlings, was die Ahnungslosen in den unterirdischen Gängen vorfinden werden, doch Harris inszeniert dermaßen gruselig, dass einem die Nackenhärchen zu Berge stehen. Dafür sorgt nicht nur der passende Score, sondern auch die authentische Höhlenkulisse. Hier haben unsere Charaktere einige Kraxeleien an-, oder über Abgründe zu bestehen und für Klaustrophobiker ist auch einiges dabei. Man robbt durch enge Gänge und besonders der Tauchgang lässt das Herz schneller schlagen. Auch sind die Sets diesmal besser ausgeleuchtet, im Original konnte man dem Geschehen nicht immer folgen. Ein paar Konfrontationen sind zwar hektisch geschnitten, aber man verliert nie den Überblick.

Die unheimlichen Monster dürfen auch recht schnell auftauchen und sehen wieder hübsch eklig aus. Die blutrünstigen Wesen können sich ja nur mit ihrem Gehör orientieren. Trotzdem sind sie ihren Opfern weit überlegen und so gibt es schnell die ersten Verluste. War Marshall schon mit Kunstblut nicht zimperlich, so setzt das Sequel noch einen drauf. Wenn die Crawler ihre Beute zerfetzen darf das Blut ordentlich suppen. Die Hetzjagden in den dunklen Gängen sorgen beim Zuschauer für einige Schockmomente, die Angriffe der Monster kommen immer sehr plötzlich. Auch ist die Gruppe getrennt und somit viel leichter verwundbar. Bis zum Finale hält Harris die Spannung auf hohem Niveau und es wartet auch noch eine bitterböse Überraschung auf den Zuschauer.

Was den Horrorgenuss ein wenig beeinträchtigt ist die Story, da es hier einige konstruierte Elemente gibt. Zum Beispiel liegt Sarah ein paar Stunden im Krankenhaus und wird von Vaines gezwungen mit in die Höhle zu gehen, oder das Wiedersehen mit Juno. Auch hätte Vaines so weit denken müssen, keine Pistole mit in die Höhle zu nehmen. Über die seltsamen Höhlenwesen erfährt man erneut nichts und auch das Ende bleibt trotz Überraschung zu offen.
Bei den Darstellern gibt es hingegen keinen Grund zur Klage. Besonders gefällt mir Gavan O´Herlihy (Death Wish 3, Willow) als unsympathischer Sheriff Vaines und Shauna Macdonald (Niceland, Mutant Chronicles) überzeugt abermals als Sarah. Gerade Debütantin Krystin Cummings bleibt austauschbar und die restlichen Figuren sind nur Futter für die Crawler.

"The Descent 2" ist eine Kopie des Erstlings, aber eine überraschend gute. Zwar gibt es einige Defizite bei der Story, doch das Sequel ist ziemlich garstig, spannend, hält einige Schocks parat und hinterlässt ein ungutes Gefühl in der Magengegend.

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