Review

Jon Harris, ehemals Hauptberuflich Cutter gab 2009, sein Regiedebüt mit was wohl, dem 2ten Teil von Neil Marshalls Kultschocker "The Descent" wo er schon den rudimentären und äußerst dynamischen Schnitt besorgte. Der Film schließt nahtlos, an den Vorgänger an und zeigt die traumatisierte Sarah, die erneut in die tiefen Abgründe stiefeln muss, um den Helfern die nötigen Spuren oder gar Antworten zu geben. Nach gemächlichen Start, zieht Harris die Spannungsschraube ordentlich an und schwelgt in einem klassischen Horrorsujet aus Beklemmung, Angst und Paranoia. Wenn dann der erste Höhlenbewohner auftaucht, steigt der Bodycount stetig an und der Härtegrad gipfelt in einem furiosen Fegefeuer aus zermatschten Schädeln und aufgerissenen Kehlen. Paul Hyett, serviert erneut dem Horrorfan, eine Schlachtplatte, die in einigen unerwartet derben Momenten ausartet, aber den Survivalcharakter der simplen Handlung ausgiebig zelebriert. Der Überlebenskampf der Frauen, denn die Männer sind eher schwach oder dumm hoch 10, steht im Kontext zur rauschartigen Gewalt. Harris führt den Zuschauer, auch an die bekannten Schauplätze des ersten Teils, inklusive der leblosen Darstellerriege, die bis auf Sarah und Juno (taff, ultrataff), den Clash mit der fremden humanoiden Spezies, nun nicht überlebt hat. Das Ende wirkt daher, wie die Wiederholung von Sarahs verzweifelten Kampfes gegen die inneren Ohnmacht, um in einem unerwarteten, vielleicht sinnlosen Unhappy End zu weichen. "The Descent Part 2" ist eines dieser Sequels, die doch gelungen sind und auch eigenständig funktionieren können. Atmosphäre, Spannung, Schauspiel, Kamera, Musik und FX sind auf höchsten Niveau und bietet souveräne Unterhaltung, deren bitteres Ende irgendwie dann doch passt. Das kann wohl nur James Watkins eingefallen sein, der ja mit "Eden Lake" den wohl deprimierendsten Film seit ewigen Gezeiten vorgelegt hatte.

Fazit: Böser, dynamischer Survivalhorror der nix neues bietet,
          aber dennoch gekonnt, bis zum überraschenden Finale
          durchweg unterhalten kann. Dafür gibt es 8,5 von 10
          eingeschlagenen Monsterschädeln...

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