Dr. Edgar Lyndon und Dr. Patricia Morella leiten die Forschungen an Genmanipulationen in einem Labor, nebenbei haben sie noch ihr eigenes, nicht ganz legales Projekt. Trotz seiner Ehe führt Edgar ein Verhältnis mit der todkranken Morella, der er verfallen ist. Noch vor ihrem Ableben schaffen die Wissenschaftler eine bleibende Erinnerung an ihre Liebe, die allerdings in einem anderen Bauch ausgetragen wird. Nach dem Tod von Morella wächst seine Tochter mit falscher Mutter heran und besitzt schon früh alle Eigenschaften von Morella, gleichzeitig von ihr angezogen ist er auch schockiert und hält sie von sich fern. Was folgt ist etwas wirr dargestellt und unnütz mit pseudowissenschaftlichen Begriffen gespickt, da geht es um die Frau, die sich selbst reproduziert, die Evolution natürlich und schließlich um Morella als Göttliche. Der Look gleicht dem einer Fernsehproduktion, die mit futuristischen Labors und stilvollen Innensets den Anschein von Hochglanz vermitteln will, allerdings nur kitschig-bunte Bildchen wie im Pro7-Abendprogramm serviert. Gesichtslose Darsteller aus der zweiten Reihe komplettieren das Bild von einer billigen Produktion, einer Art Familientreffen von Stanley Dudelson ("A Nightmare On Elm Street"), unter der Regie von James Glenn Dudelson, welcher jüngst ähnlichen Schotter wie "Zombie Attack - Museum Of The Dead" verbockte. Viele ungereimte Dialoge, die die Auswirkungen von Genmanipulationen erschreckend dastehen lassen sollen, wirken oft blödsinnig aus dem Ärmel geschüttelt, zu keinem Zeitpunkt schafft es "Morella", das Mysterium um das Retortenbaby spannend zu gestalten. Etwas Esoterik am Rande und Affären im Labor lassen das Ganze immer lächerlicher erscheinen, von tatsächlichem Thrill keine Spur. Bei all dem Geschwafel gehen einem die Intrigen und ach so geheimen Forschungsergebnisse genau genommen am Allerwertesten vorbei, stümperhaft und unfundiert hangelt sich das Drehbuch von Anna Clavell ("Day Of The Dead 2: Contagium") durch Genetik, Archetypus und die Frage nach der Seele von Klonen. Dabei hat sie sich von E.A. Poes Geschichte "Morella" inspirieren lassen, nur ist ihr dieses Thema offensichtlich eine Kragenweite zu groß, wie die etwas zerhackstückelte Narration vermuten lässt. Alles wie eine Oper in einzelne Akte aufzugliedern macht da nichts besser, "Morella" ist eine überflüssige Adaption eines E.A. Poe-Stoffes, die höchstens im Fernsehen plaziert werden sollte, wenn überhaupt.
Fazit: Wissenschaftler zieht den Klon seiner toten Geliebten als Tochter groß, das gibt natürlich Probleme. Doch wen interessiert dieser kitschige Sci-Fi-Thriller-Käse? 2/10 Punkten