Das Projekt "Deep Star" stellt die Errichtung einer Raketenabschussrampe auf dem Meeresgrund da. Gefördert von der Regierung arbeitet der Wissenschaftler Van Gelder (Marius Weyers) mit seiner Truppe schon sechs Monate in der Tiefe. Für die Arbeiten wurde extra die Unterwasserstation Deep Star Six gebaut und die neuesten Geräte besorgt. Doch beim finalen Stellen der Rampe gibt es Problem, denn dort befinet sich eine große Höhle. Diese wird kurzerhand gesprengt, doch nicht über die Folgen nachgedacht. Dort hielt eine monströse Kreatur gerade ihren Winterschlaf. Sofort attackiert das Monster ein U-Boot und den Kommandostand, auch die Hauptstation wird schwer beschädigt. Wasser dringt in Deep Star Six ein und mit dem Wasser die Kreatur. Einzige Chance der Überlebenden ist die Druckkammer mit dem Rettungsboot, doch Diese muss erstmal erreicht und repariert werden. Derweil wird die Crew drastisch dezimiert.
Um es gleich mal vorweg zu nehmen, wir haben es bei "Deep Star Six" nicht mit einer B-Produktion zu tun. Regisseur Sean S. Cunningham (Freitag der 13.) arbeitete hier mit dem größten Budget in seiner Filmographie. Produzenten sind die Geldsäcke Mario Kassar und Andrew Vajna und da man auch Ende der 80er Jahre noch viel Geld mit Monsterfilmen machen konnte, war von Anfang an eine Kinoauswertung vorgesehen. Heute ist dieses Genre leider so gut wie tot, oder besser gesagt es fehlt einfach an guten Beiträgen in diesem Genre.
Die Story hat auch durchaus Ansätze, doch das Ganze läuft letztenendlich doch nur routiniert ab. Das Herkommen der Kreatur wird überhaupt nicht erläutert, genauso was sie eigentlich darstellt. Auch dauert es recht lang, bis das Vieh endlich auf die Jagd gehen darf. Die stereotypen Charaktere präsentiert uns Cunningham im Schnellverfahren, die Helden kristallisieren sich unheimlich schnell heraus. Aber über die Darstellerleistungen kann man kaum schlechte Worte verlieren. Es sind doch einige bekannte Gesichter wie Miguel Ferrer, Nia Peebles, Matt McCoy oder Serienstar Greg Evigan mit an Bord.
Die Kulisse wurde auch aufwenig in Szene gesetzt. Gedreht wurde in großen Tanks, welche zur Unterwasserstation umfunktioniert wurden. Auch die Unterwasseraufnahmen sind erste Sahne, nur bei den Explosionen hat man ein wenig gemogelt, denn die fallen sehr klein aus. Das Monster selbst ist handmade und ich bin wirklich froh dieses Wort benutzen zu dürfen, bei den heutigen CGI Verseuchungen. Dafür ist das Vieh wenig furchteinflößend und ist mal kleiner, dann wieder riesengroß. Auch der Bodycount ist für Gorefans zu kläglich, die meisten Morde fallen auch unblutig aus oder geschehen nur im Off. Das Wasser darf sich nur etwas rot verfärben, Einer bekommt die Beine abgerissen, der kleine Bauchplatzer ist auch ganz nett anzusehen und nicht zu vergessen das blutige Ende beim Übergehen der Druckkammer. Alles in allem hält sich Cunningham sehr bedeckt.
Dennoch hat der Film einige wirklich spannende Sequenzen parat, aber im Gegenzug auch viel zuviel Leerlauf. Den Score hierzu komponierte Harry Manfredini.
"Deep Star Six" taugt als kleiner Happen für Zwischendurch, treibt aber kaum den Puls in die Höhe trotz solider Spannung. Die Kulisse gefällt sehr gut, an den Darstellern gibt es nichts zu meckern, aber es fehlt an Action und Hochspannung. Cunningham inszeniert zu routiniert, steuert und parkt seinen einzigen A-Film leider nur im Durchschnittsbereich.