Review

Mary Horowitz (Sandra Bullock) entwirft Kreuzworträtsel für ein US-amerikanisches Provinzblatt. Obwohl sie selbst dies als die Krönung des Daseins ansieht, wird ihr doch manchmal durch ihre Umwelt klargemacht, dass es eben noch mehr als dies im Leben gibt.

Eines Tages haben ihre Eltern mal wieder ein Blind-Date für Sie eingefädelt und tatsächlich - es geschieht! Die überkandidelte Mary verliebt sich in Steve (Bradley Cooper). Dieser wird aber bereits während des ersten Dates beruflich abberufen.

Nachdem Mary ihr nächstes Kreuzworträtsel total in den Sand setzt wird sie gefeuert und beschliesst ihrem Liebsten nachzureisen. Da Steve aber Kameramann beim TV ist und von einem Ort zum nächsten hetzt, immer auf der Jagd nach den Bildern der neuesten Katastrophen und Unglücke, bekommt auch Mary einige Blicke über den Tellerrand der Kreuzworträtsel-Tante hinaus zu sehen und landet schliesslich zusammen mit einem taubstummen Mädchen in einem eingestürzten Minenschacht.... 

"All About Steve" ist einer dieser Filme, mit denen ich nicht allzu viel anfangen kann. Hier wurde mal wieder versucht Komödien-, Road-Movie-, Medien-Satire- und Selbstfindungs-Elemente zu vermischen, um dem Zuschauer am Ende weder Fisch noch Fleisch zu bieten.
Für eine Komödie zu wenig lustig, für ein Road-Movie zu wenig Abwechslung und zu überdreht, für eine Satire mit zu wenig Biss und für ein Selbstfindungsdrama schlichtweg zu wenig ernsthaft. Damit wäre klar, der Streifen ist zwar routiniert unterhaltsam, wirkt aber nie wirklich homogen oder auch wie aus einem Guß. 

Regiesseur Phil Traill bietet hier einen Flickerl-Teppich an storytechnischen Ansätzen, die zwar technisch ganz ordentlich umgesetzt wurden, natürlich auf einem schwachen Drehbuch beruhen, denen er aber keinerlei eigene Note verpassen konnte. 

Soviel also zur Story, deren Qualität und dem was Regisseur Phil Traill daraus gemacht hat. 

Von Seiten der Besetzung gibt es Sandra Bullock, Bradley Cooper und Thomas Haden Church zu bewundern. Mal sehen, ob sie ihre Sache besser als Regie-Nobody Traill gemacht haben... 

Insgesamt kann man dem Cast attestieren, dass die drei Hauptdarsteller insgesamt durchaus sympathisch sind und auch ganz ordentlich miteinander harmonieren. Problematisch wird es mal wieder, wenn man sich die einzelnen Charaktere anschaut.
Sandra Bullock als Mary ist sowas von nervig und over-the-top, dass man nicht denken würde eine Frau von 45 Jahren zu sehen. Solche Rollen spielte früher Goldie Hawn bis zum erbrechen! Die Performance ist schlichtweg nervtötend!!
Der aus "The Hangover" vielleicht bekannte Bradley Cooper bleibt in dieser Hinsicht schon deutlich mehr auf dem Teppich. Kein Overacting, aber halt auch keine Rolle um sich irgendwie zu profilieren.
Witzig ohne ins dämliche abzurutschen und offensichtlich mit einer gehörigen Portion Spaß bei der Arbeit spielt dagegen Thomas Haden Church Steve`s Kollegen Hartman Hughes. Die mit Abstand beste Rolle des Films! 

Fazit: "All About Steve" ist ein mehr als flüssiger Film - er ist ein überflüssiger Film! Zwei bis drei gute Gags, eine überdreht agierende Haupt-Darstellerin in mittlerem Alter und eine irgendwie unentschlossene, altbackene Handlung rechtfertigen absolut keinen Kinobesuch!

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