Jaja, der berühmt berüchtigte "Brennpunkt Las Vegas" ... wer hatte ihn nicht schon mal beim Wühlen am Grabbeltisch zwischen den Fingern!?
Gleich mal eines vorweg: Ich hab' den Streifen für drei Euro erstanden und wenn mir diese drei Euro im Cola-Automat stecken geblieben wären, wäre das Geld genauso gut angelegt gewesen.
Die Handlung dieses bestialischen Unfugs lässt sich nicht in Worte fassen. Es geht um Geheimpläne, um eine Guerilla-Armee bestehend aus lauter Latzhosen und Schnauzer tragenden Vokuhila-Assis, die in der Wüste Nevadas ihr Zeltlager aufgeschlagen hat, und um deren Anführerin (eine taffe Blondine der Marke "Titten: Ja! Hirn: Nein!"), die den Hoover Dam in die Luft jagen und Vegas unter Wasser setzen will.
Hm. Der Film hat mittlerweile ja einen gewissen Ruf und glaubt mir, diesen hat er zurecht. Filmtechnisch wurde hier nämlich so ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann: Schauspieler - unterirdisch, Handlung, Logik oder "ein roter Faden" - nicht existent, Kameraführung, Sets, Requisiten und "Effekte" - unter aller Sau!!!
Alle Waffen sind Attrappen. Allerdings sind das keine Attrappen, die mit Platzpatronen schießen, nein, das sind Attrappen, die garnix können und das sieht man, da die hohlen Darsteller die ganze Zeit ihre Mühe damit haben, die Spielzeuggewehre zum Zittern zu bringen. Für Rauch hat's natürlich auch nicht gereicht, so dass die Actionszenen schon stark an die "Schießereien" im Kindergarten erinnern. Die herrlich asynchronen "Peng"-Geräusche der Synchro runden das Bild dann noch wunderbar ab ...
Was gibt's noch zu erwähnen ...? Die Blondine schlüpft manchmal ohne ersichtlichen Grund in ein Ninja-Kostüm, ständig werden Szenen von landenden und abhebenden Flugzeugen untergeschmuggelt und ... ach ja, die deutsche Synchro - die is' echt dämlich. Die ist nicht nur dämlich, die is' katastophal dämlich. Die is' so dämlich, dass ich unbedingt noch einmal schreiben muss, wie unsagbar dämlich die is'.
"Manta mag ein Killer sein. Manta mag ein Außenseiter sein. Manta gilt als der rücksichtsloseste Zocker in ganz Las Vegas. Aber wenn's brenzlig wird, brauchst du Manta, denn manchmal liegt die nationale Sicherheit nur an einem einzigen Mann."
Hier sind die unbegabtesten Sprecher seit "Story of Ricky" am Start, die ohne Punkt und Komma und vollkommen ohne Elan dahinbrabbeln und bei Winzlings-Nebenrollen, die nur einen Satz von sich geben, einfach nur die Stimme verstellen. Das Ergebnis ist ein absolut zusammenhangloses Geschwalle, das nur mehr die absolute Billigkeit dieses Schmachtfetzens unterstreicht.
Bei der deutschen Synchro wurde aber auch Sinn für Humor unter Beweis gestellt. Am Anfang und auch immer wieder mitten im Film werden fiktive Streitgespräche von Regisseur und Cutter eingeblendet. Es soll so rüberkommen, als würden sich die beiden das gerade erst fertig gestellte Werk ansehen und begutachten. Kommentare wie "Sag mal, was machen eigentlich diese Ninjas da?" oder "Du blindes Huhn! Das ist ja alles in der falschen Reihenfolge!" sorgen also auch zwischendurch mal für ein Schmunzeln.
Tja, wie ihr seht hat "Brennpunkt Las Vegas" also durchaus Unterhaltungspotential und lasst euch versichern: die grenzdebile Blödelsynchro und der lächerliche Dolly Buster-Ninja mit pinkem Nagellack sind echt zum Brüllen.
Leider überwiegt insgesamt aber dennoch der negative Gesamteindruck, da das wirre Treiben einfach unzumutbar langweilig geraten ist. Wenn ihr schon ein bisschen schläfrig seit, dann "Brennpunkt Las Vegas" und in zehn Minuten seid ihr im Land der Träume, ich schwör'. Als Partyfilm also gänzlich unbrauchbar ...
Nebenbei bemerkt ist hier auch Oberninja Richard Harrison (sichtlich in die Jahre gekommen und ohne knalligem Ninja-Fummel) in einer der Hauptrollen zu bestaunen. Allen Fans sei aber versichert, dass dies hier sein (meines Wissens) mit Abstand schlechtester, billigster und bescheuertster Schundfilm ist.
So, mein Fazit:
Wegen seiner überdimensionalen, unvorstellbaren Dämlichkeit und seinem kreuzigungswürdigem Dilletantismus durchaus sehenswert. Aber selbst hartgesottensten Trashoholikern will ich dieses Machwerk nur unter absolutem Vorbehalt ans Herz legen. Ich hoffe und bin mir fast sicher, dass ihr mit euerer Zeit Besseres anzufangen wisst ...
Der Film ist Schrott. Übelster Schrott! Daran führt kein Weg dran vorbei ...