Tim Roth gehört zu der Garde Schauspieler, die das Frankfurter Telefonbuch vorlesen und damit Zuschauer wie Zuhörer fesseln könnten. Leider kommt, trotz seines darstellerischen Talents, der "Ozeanpianist" nicht richtig in Fahrt. Die Geschichte eines Jungen, der Anfang des 20.Jahrhunderts als Säugling auf einem Ozeandampfer gefunden wird und aufgrund seiner musikalischen Begabung als Pianist des Schiffsorchesters über Jahrzehnte hinweg dem Schiff treu verbunden bleibt könnte eine berauschende Erzählung über einen Individualisten sein - nur leider fesselt sie nicht. Ennio Morricone, der für den Soundtrack verantwortlich war, hat, wie schon gelegentlich, nur Mittelmaß abgeliefert. Dies hat dem Film, in dem Musik eine große Rolle spielt, zusätzlich geschadet. Optisch sehr gut fotografiert, bleibt in der Summe gesehen, nur guter Durchschnitt übrig. Sehr Schade, denn da hätte mehr drin sein können.