Review

Rampage heißt auf Deutsch Amoklauf, der Film, um den es sich hier dreht, müsste dann also "Amerikanischer Amoklauf" (American Rampage) heißen. Aber da scheint einiges auf dem Weg der Übersetzung verloren gegangen zu sein. Amok läuft hier allenfalls der nicht trasherprobte Zuschauer, der nicht sein Herz an solche B-Actionmovies der Achtziger Jahre verloren hat. Ansonsten versuchen zumindest die Filmbösewichte recht planvoll vorzugehen und die immer wieder auf ihre Fährten gesetzten Detectives versuchen es ihnen gleichzutun, auch wenn hier häufig eher der Zufall ein wenig hilft.

Trotz dieser grundsätzlichen Kritik hat der Film durchaus etwas Besonderes zu bieten, was man sonst in keinem anderen Film zu sehen bekommt. Nach der kurzen Eingangssequenz - einem Überfall auf einen Supermarkt, der durch die Polizei vereitelt wird - blickt die Kamera auf einen alten Diaprojektor (wer nicht mehr weiß, was das ist, möge hier googeln), der durch eine Reihe von schimmeligen Dias rattert, die kurz eingeblendet werden. Aus dem Off erzählt eine Stimme wer oder was auf den Bildern zu sehen ist: "Das ist Detective Soundso... das ist der Superböse, der will die Macht über das Drogengeschäft... das ist ....". Und genauso plötzlich, wie der Diaprojektor da ist, ist er auch wieder verschwunden. Zurück bleibt ein etwas verdutzter  Zuschauer, der erst langsam begreift, dass dies nicht Teil der Handlung war, sondern ein "gekonnter" Schachzug des Regisseurs bzw, des Drehbuchschreibers, der sicher stellen möchte, dass der Zuschauer weiß, wer da gleich mitspielen wird und welche Rolle er jeweils bekleidet. Wow, so "subtil" sind bisher noch nie Figuren in einem Film eingeführt worden.

Die Handlung bleibt ebenfalls eher schlicht - so dass man bald schon Mitleid mit den Partnern der Hauptdarstellerin hat, denn diese bleiben nicht lange am Leben.

Dass der Film indiziert ist, kann man nur bedingt nachvollziehen. In der ersten Hälfte des Films bleibt die Action eher verhalten, man könnte sagen dezent, wenn ein Bösewicht eine andere Figur erschießt, hält er die "Wumme" in Richtung Kamera und drückt ab. Den Tod des Opfers muss man sich selber denken, wechselt doch mit einem Schnitt schnell die Location, was aber nicht als Hinweis auf eine Kürzung des Filmes zu verstehen ist. Denn das es auch anders geht, zeigt der Showdown in den letzten fünf Minuten des Films, in dem die Bösewichte ihr Leben lassen müssen, dies auf eine zwar blutigere, aber m.E. nach wie vor eher FSK 16-Art und Weise.

Vielleicht sind für die Indizierung aber auch die vielen barbusigen jungen Frauen verantwortlich, die in der ersten Hälfte des Films alle fünf Minuten durch das Bild huschen und sich diverse Körperteile eincremen. Nun ja, zumindest sind deren Körper zu der Zeit zum Glück noch nicht in irgendeiner Weise operativ manipuliert worden.

Zu den Schauspielern kann gesagt werden, dass sie zwar nicht besonders gut agieren, ihnen aber auch die Fähigkeit fehlt den Film kaputt zu spielen.


Der Film vermag einen Abend lang zu unterhalten - mehr nicht, wer zwischendurch vorspielt, um den Showdown früher zu sehen, verpasst nicht viel und wird trotzdem die Handlung verstehen (insbesondere Dank der Dias vom Anfang!).

Dennoch (3) Punkte, denn die Erfahrung zeigt, das  es in anderen Filmen oft noch schlechter zugeht als hier.

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