Mit „The 51st State“ hat Ronny Yu einen unterhaltsamen „Snatch“-Verschnitt hingelegt, aber an diesen heranreichen kann er nicht.
1971: Elmo McElroy (Samuel L. Jackson) hat gerade sein Pharmazie-Studium bestanden und raucht sich siegessicher beim Fahren einen Joint. Doch seine gefahrenen Schlangenlinien findet ein Polizist gar nicht witzig und nimmt ihn hoch. Aufgrund der Menge an Drogen, die er dabei hat, wird er bestraft und darf nicht mehr praktizieren. Schon der Beginn strotzt vor schrägen Kameraperspektiven und ebenso schrägem Humor (Samuel L. Jackson als Hippie), die bezeichnend für den kompletten Film sind.
30 Jahre später arbeitet McElroy für den Lizard (Meat Loaf), einen mächtigen US-Gangsterboss und erfindet eine neue Superdroge aus komplett legalen Bestandteilen, die alles andere in den Schatten stellt. Doch er will selbst daran verdienen und jagt den Lizard samt Belegschaft in die Luft, was dieser jedoch überlebt und die Killern Dakota Phillips (Emily Mortimer) auf ihn ansetzt. Ebenso ausgeflippt wie die Story und die Optik auch die Figuren: McElroy rennt die ganze Zeit mit Dread-Locks, im Schottenrock und mit Golfschlägern rum, der Lizard hat eine verschröggelte Gesichtshälfte usw.
McElroy hat sich derweil schon nach Großbritannien abgesetzt, wo ihn Felix DeSouza (Robert Carlyle) und ein paar andere Gangster zu ihrem Boss bringen sollen, der für die Formel 20 Millionen US-Dollar lockermachen will. Doch diese ist begehrt und bald verwandelt sich Großbritannien in ein Tollhaus...
Was „The 51st State“ zum großen Wurf fehlt, ist eine etwas klarere Linie: Zwar erinnert der Genremix an Tarantino und Konsorten, aber dann wird es teilweise Actionkino, dann reine Komödie. Dennoch besitzt die Story kaum Längen und ein recht hohes Tempo, so dass der Film an sich nicht langweilt. Zudem kann die schräge Optik punkten.
Besonders viel Action gibt es nicht, dabei wäre noch mehr drin gewesen. Ein paar Shoot-Outs und Verfolgungsjagden gibt es aber immerhin, die recht spektakulär sind. Dabei gibt es auch ein paar recht blutige Einschüsse zu bewundern. Leider könnte es mehr sein und vor allem der Showdown enttäuscht, da er komplett ohne Action auskommen muss und diese fast nur im zweiten Drittel vorzufinden ist.
Der Humor ist ziemlich amüsant und ausgeflippt. Dabei sorgen vor allem der tuntige Waffenhändler und die coolen Sprüche Jacksons und Carlyles für Erheiterung. Nur einige Gags sind einfach übertrieben, wie z.B. die groteske Splatterszene am Ende (ein noch unrealistischere Art der Fieslingsentsorgung als im Finale von „Cradle 2 the Grave“) oder die Folgen des Genusses der roten Pillen.
Samuel L. Jackson spielt als gnadenloser Hauptdarsteller alle an die Wand, aber Emily Mortimer und Robert Carlyle können sich dennoch sehr gute behaupten. Die restlichen Nebendarsteller liefern auch allesamt zufrieden stellende Leistungen ab.
Netter Mix aus Action, Gangsterfilm und Komödie, doch teilweise wäre eine klare Linie besser gewesen. Dennoch kann „The 51st State“ recht kurzweilig unterhalten.