Eine stinkreichen Bonzensippschaft veranstaltet aus Sorge um das erkranke Familienoberhaupt, die Frau Mama, eine Familienzusammenkunft in ihrer Villa am Land. Die Söhne reisen samt Gattinnen an. Eines Nachts erliegt einer der Söhne, während er mit dem Eheweib auf dem See herum paddelt, einem Herzinfarkt. Was macht die Olle, um ihre Chancen auf Erbschleicherei nicht zu mindern: Versenkt den Dahingeschiedenen im Gewässer und täuscht seine verfrühte Abreise vor. Doof nur, dass in eben diesem Tümpel vor Jahrzehnten die kleine Kathleen, Augenstern von Frau Mama und allseits geliebtes Schwesterchen, ertrankt. Seit der unrechtmäßigen Leichenentsorgung scheint es nämlich, als fühle sich Kathleens Geist in seiner Ruhe gestört und dezimiere in Form eines Axt schwingenden Unbekannten die Familienbande…
DEMENTIA 13 ist ein Frühwerk von Regie-Gigant Francis Ford Coppola (DER PATE-Trilogie, APOCALYPSE NOW). Dass der Meister noch übt, merkt man an allen Ecken und Enden. So wirken das Drehbuch schludrig und die Umsetzung unbeholfen. Hauptcharaktere sterben plötzlich weg und der Story fehlt es an Schlüssigkeit und Stringenz. Dennoch erzeugt das düstere Schwarzweiß eine hypnotische Aura, der man sich nur schwer widersetzen kann. Verglichen mit Schwarzweiß-Klassikern wie Polanskis Erstling DAS MESSER IM WASSER, Romeros NIGHT OF THE LIVING DEAD oder Hitchcocks PSYCHO, der damals viele Trittbrettfahrer nach sich zog, zieht DEMENTIA 13 (Warum eigentlich diese verfluchte „13“!?) aber eindeutig den Kürzeren, auch wenn ihm ein hohes Maß an Suspense zugutegehalten werden muss und er tatsächlich als wegweisend in Richtung Slasher- bzw. Frauenmörderkino betrachtet werden kann – kam doch Bava mit seinem BLUTIGE SEIDE erst ein Jährchen später auf die glorreiche Idee.
„Nehmen Sie an, Ihr Gehirn ist ein Vogel in Ihrer Hand. Wenn er entspannt ist, ist er ganz ruhig und leicht. Aber wenn er angestrengt ist und Angst hat, wird er versuchen zu fliehen. Ein einfaches Prinzip, nicht wahr!?“
– Zitat eines siebengescheiten Psychiaters
Fazit:
Kein sonderlich berauschender Film, dennoch schön düsteres Gruselkino für Cineasten.