Review

Bone Funahawk


Nicht alles, was heutzutage ein Mediabook spendiert bekommt, hat diese einstige Adelung auch verdient. „Scalps“ ist dafür das beste Beispiel. Eigentlich ein Grabbeltisch-Slasher, irgendwo zwischen „Just Before Dawn“, den Hügeln mit den blutigen Augen und „Ein Indianer im Küchenschrank“, nur in billig, schnell vergessen und banal. Ein Gruppe Teenager macht am falschen Platz in der Wüste Ausgrabungen, was den dortigen eh schon wütenden Geistern (?) der Indianer gar nicht gefällt... Nicht, dass ich was dagegen hätte, dass solche „Perlen der Natur“ ausgegraben und gewürdigt werden. Kein Film hat das Vergessen und „Sterben“ verdient. Erst recht nicht ein solch ungefährliches, atmosphärisches Wüstenhackebeil. Doch seien wir mal ganz ehrlich: gut, ist das doch wirklich nicht. Bei aller Liebe, bei allem Slasher-Fantum...

Fred Olen Ray hat sicher schon einen Haufen schlechterer Filme auf die Welt los gelassen, die okkulten Indianer-Vibes haben etwas Surreales, Alptraumhaftes und ein paar Skalpierungen, Köpfungen können den Gorehund in einem zumindest ansatzweise befriedigen. Doch insgesamt gesehen ist das einfach zu wenig. Trotz einiger atmosphärischer Shots der glühenden Wüste und leuchtenden Indianerhexenaugen über dem Feuer. Erst im letzten Drittel geht’s zur Sache, davor die Zeit wird auch kaum genutzt, die Figuren greifen keine Sekunde, das Ende riecht man drei Meilen gegen den Wind und Spannung blieb mir weitestgehend fern. Außerdem gibt es einige einfach nur lächerliche Masken, die das Ganze schon Richtung Trash wandern lassen. Und hier nie wirklich gewollt wie in anderen Fred Olen Rays. Für Fans von ihm sicher ein Highlight. Für den Rest eine reuelose Skipmöglichkeit und nahe an Zeitverschwendung. Da findet man an jeder zweiten Ecke einen packenderen Schlitzer. 

Fazit: ganz ehrlich, man muss nicht alles gut finden wo „Slasher“ und „80er“ dran steht. „Scalps“ ist teilweise atmosphärisch und kurz sogar schön-blutig, doch die meiste Zeit dümpelt dieser Indianer-Friedhof in Richtung Ausschussware und „muss man nur als hartgesottener Slasher-Allesgucker mal gesehen haben“. Nicht madig aber mau. The Hills Have Tomahawks. Und Langeweile. Viel zu viel. 

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