Käse - Bedeutung:
1) (von Kühen, Schafen, Ziegen) hergestelltes Nahrungsmittel, das als Brotbelag oder auch
-aufstrich gegessen wird
2) (umgangssprachlich abwertend) Unsinn, dummes Zeug
Da ist sie ja. Die Zusammenfassung von „Bane", dem überaus günstigen Independentfilm von James Eaves, der schon Perlen wie „Nazi Zombie Battleground" oder „The Vampire Hunter" der Welt schenkte. Zwar wäre sie ohne vermutlich ein besserer Ort, doch kein Gesetz verbietet einem talentlosen Menschen, die Kamera anzuwerfen und drauflos zu filmen. Also, Kopf einziehen.
Vier Frauen erwachen in einem (billig hergerichteten) schummrigen Raum. Sie können sich an nichts mehr erinnern (natürlich nicht). Regelmäßig kommen vermummte Männer durch die Tür und foltern oder töten eine der Anwesenden. Was das soll erfährt man zunächst nicht. Organisiert und geleitet werden die wohl als Menschenversuche zu bezeichnenden Aktivitäten im (Turnhallen-)Labor von einem Forscher (dem einzigen, der hier etwas schauspielern kann). Die Konversation mit den hier und da mal aus dem Raum geschleiften und dann gequälten Mädchen mutet geheimnisvoll bis wirr an und soll zur Interpretation einladen. Was geschieht hier nur? Es ist vollkommen egal.
Regisseur Eaves gelingt es zu keiner Sekunde, so etwas wie Spannung zu generieren. Völlig ohne Atmosphäre oder überzeugendes Drumherum dilettieren seine Darsteller so vor sich hin, dass es beginnt zu stören. Auch die Figurenzeichnung, nicht selten die Stärke von Independentfilmen, lädt zur Langeweile ein. Da ist die Schweigsame (mit verborgenem Potential), da ist die wilde Draufgängerin (mit verborgenen Schwächen), da ist das Weichei und so weiter. Ihr bald beginnender Kampf gegen das offenbar völlig entmenschlichte Regiment im Labor nimmt nie Fahrt auf, sondern besteht allenfalls aus ein wenig Herumtoben. Dabei enttäuschen die Auseinandersetzungen erwartungsgemäß mit überhaupt nicht vorhandenen Choreographien. Ein wenig wirkt das hier Gezeigte wie ein Olaf Ittenbach Film, nur ohne den Splatter, dafür mit mehr philosophischem Anspruch, den man allerdings vermutlich nicht selbst formulieren könnte.
Szenen der Billigproduktion werden gefühlte Ewigkeiten völlig ohne Not in die Länge gezogen (oder sogar doppelt verwendet), damit Filmzeit gefüllt wird. Schnitt (trauriges Gesicht), Gegenschnitt (Uhr), Schnitt (trauriges Gesicht), Gegenschnitt (Uhr), Schnitt (trauriges Gesicht), Gegenschnitt (Uhr) - und nichts passiert. Als Prolet könnte man hinzufügen, dass dabei noch nicht einmal die Mädels gut aussehen.
„British Horror at it's absolute best!" (DVD Review)
So bewirbt der britische Vertreiber den Streifen auf der DVD. Wer des Englischen mächtig ist, wird den Grammatikfehler vielleicht erkennen. Aber was Genitiv oder Subjekt und Verb sind, ist vermutlich ebenso wenig von Belang für die überforderten Hintermänner dieses Films wie für uns die Quelle, die wahrscheinlich (oder offensichtlich) ohnehin selbst gekritzelt wurde.
Am Schluss erfahren wir, was der in neunzig Minuten angerührte Quark überhaupt sollte, sehen einen (preiswert kostümierten) Außerirdischen, der Lovecraft entsprungen zu sein scheint, und bekommen einen Storytwist vorgesetzt, mit dem wirklich niemand, der noch nicht eingeschlafen ist, gerechnet hätte.
„Bane" ist einer der ganz wenigen Filme, bei denen der Gang zur Toilette oder an die Bar zum Schnaps helfen, den Film aufzuwerten - solange man nicht vorher den Pausenknopf drückt.