Je nach Veröffentlichungsland und -form (Fernsehen, DVD) wurde „The Final Break“ wahlweise als separater Film oder einfach als letzte zwei Folgen von „Prison Break“ gezeigt.
„The Final Break“ setzt vor Abschlussszene der vierten Staffel an, die einen Flashfoward darstellte. Michael Scofield (Wentworth Miller) und seine Holde Sara (Sarah Wayne Callies) heiraten, doch die Hochzeit wird gestört und man verhaftet Sara für eine Tat in der vierten Staffel. Das wirkt reichlich forciert, hatte man der Truppe doch eigentlich Immunität gewährt, doch den Drehbuchautoren sei Dank (falls man von Dank sprechen kann) gibt es ein legales Schlupfloch und Sara wird eingeknastet.
Natürlich bleibt Michael nur übrig den verbliebenen Rest der Ausbrechertruppe zusammenzutrommeln und einen Plan zurechtzubasteln, um die Ehefrau aus dem Gefängnis zu holen…
Die Idee ist klar: Es soll wieder in Richtung der umjubelten ersten Staffel gehen – was ja schon Staffel drei der Serie (mehr oder minder erfolglos) versucht hatte. Leider birgt das Problem des Fernsehfilms verschiedene Probleme. Das Hauptproblem ist natürlich jenes, dass das Besondere weg ist, das Season 1 ausmachte – nämlich einen Ausbruchsfilm auf Staffellänge auszubreiten. Leider wirkt „The Final Break“ noch nicht einmal wie ein regulärer Ausbruchsfilm, sondern wie diverse „Prison Break“-Folgen, die man schnell auf 90 Minuten gestaucht hat. Ergo wirkt das Wechselspiel von Komplikationen beim Ausbruch und Lösung selbiger arg gehetzt, zumal man das Fernsehformat an den Komplikationen (also den Cliffhangern) merkt, nach denen man die Uhr stellen kann, wenn man ein Gespür die Werbeblockpositionierung im US-Fernsehen hat.
Insofern fällt es den Machern schwer, das eh schon wackelige Konzept mit Leben zu füllen, zumal die Glaubwürdigkeit von „Prison Break“ eh spätestens in der dritten Staffel flöten ging. Immerhin: Handwerklich ist auch „The Final Break“ durchaus solide Arbeit, einzelne Spannungspassagen funktionieren einfach aufgrund ihrer Inszenierung und die wenige Action des Films ist auf gewohntem „Prison Break“-Niveau, aber das sind nur vereinzelte Lichtblicke. Im Frauenknast geistert dann noch ein weibliches Pendant zu T-Bag herum, das aber in den 90 Minuten nicht dessen Tiefe entwickeln kann und obendrein also nur bekannte „Prison Break“-Muster in neuem Gewand aufkocht – also alles reine Routine.
Mit Figurenentwicklung ist es dann leider nicht viel, Alex Mahone (William Fichtner) wird als potentieller Doppelagent präsentiert, doch für den Serienkenner nie wirklicher Zweifel an seiner Rolle – zumal man ja das nach „The Final Break“ spielende Serienende kennt, dessen Wert der nachgeschobene Film leider etwas mindert. *SPOILER* Hatte das Serienende noch leicht melancholisch angedeutet, dass Michael seiner Krankheit erlegen sei, so wird hier noch schnell ein 08/15-Heldentod mit reichlich Rambazamba herbeigeschrieben, der in seinem konstruierten Heroismus wesentlich schwächer wirkt. *SPOILER ENDE*
Insofern hat der Cast wenig zu tun, liefert aber ähnlich Routiniertes ab wie seine Regisseure Kevin Hooks und Brad Turner. Wentworth Miller gibt den unscheinbaren Helden, William Fichtner erweist sich auch hier als heimlicher Star des Ganzen und Leute wie Dominic Purcell, Amaury Nolasco und Robert Knepper spielen solide ihre altbekannten Parts herunter.
„Prison Break: The Final Break“ ist dann letzten Ende halbwegs routiniert gespielt und in Szene gesetzt, letzten Endes aber unnötig und schon in der Prämisse schwach. Aber vielleicht haben die Fans es auch verdient, die nach der schwachen (und glücklicherweise vorzeitig vom Autorenstreik beendeten) dritten Staffel der Serie immer noch nach mehr schrien, denn „The Final Break“ ist der konsequente Tiefpunkt einer Serie, die sehr gut begann.