Review

Die DVD zu „Der Stille Amerikaner“ war mein erster Zufallskauf überhaupt und als ein solcher enttäuschte er mich nicht. Kein Überhammer zwar, aber trotzdem ein ganz annehmbarer Film.

Das Hauptproblem hier ist, dass es ein Thriller, Liebes- und Kriegsfilm miteinander, und genau deswegen eigentlich keines von alledem ist. So kann sich der Streifen nicht in eine der drei Richtungen ausprägen und bleibt irgendwo in der Mitte hängen. Leider kann ein solcher Film nirgends einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Das Potenzial dazu hätte er aber. So besticht die ruhige, beinahe gespenstische Atmosphäre den ganzen Film über und die Bombenszene ist sehr Emotional ausgefallen. Das ist nicht zuletzt dem genialen Michael Caine, dem grossen Highlight des Films, zu verdanken. Denn dieser spielt seine Rolle als ewig unparteiischer Journalist wirklich hervorragend überzeugend. Zwar sind auch alle anderen Schauspieler sehr gut, doch Caine sticht da besonders hervor.

Aber vor allem bei so guten Schauspielern hätte man sich schon ein wenig mehr Ausprägung in Sachen Charakterentwicklung gewünscht. So wird bei keiner Figur sehr in die Tiefe gegangen, nur das Wichtigste wird erwähnt und interessante Details leider ganz vergessen. Das macht es dem Publikum natürlich schwer, Beziehung zu den Personen aufzubauen, auch weil über die Leitgedanken dieser so gut wie nichts bekannt ist.

Fazit: „Der Stille Amerikaner“ ist eine subtile Buchverfilmung, die nichts anbrennen lässt, aber darum auch nichts Besonderes ist. Guter Durchschnitt zwar und sehenswert, aber bessere Filme dieser Art gibt’s viele.

7 von 10 Punkten.

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