Bei "Der stille Amerikaner" handelt es sich um ein Remake des bereits im Jahre 1958 nach einer Romanvorlage von Graham Greene entstandenen s/w Klassikers "Vier Pfeifen Opium". In der Original-Version spielte der damalige Kriegsheld Audie Murphy die Hauptrolle des Amerikaners. In der Neuverfilmung übernahm diesen Part der aus den "Mumien"-Verfilmungen bekannte Brendan Fraser. Grundsätzlich war es aufgrund der recht undurchsichtigen Story relativ gewagt, dieses Werk neu zu verfilmen. Somit war ein mageres Einspielergebnis schon vorprogrammiert. "Der stille Amerikaner" spielt zu Beginn der 50er Jahre in Saigon, damals aufgrund der politischen Unruhen Treffpunkt zahlreicher Journalisten aus dem In- und Ausland. Der stille und auch recht undurchsichtige Amerikaner Brendan Fraser verliebt sich in die Freundin eines britischen Kollegen und bemüht sich um deren Hand. Beide Männer geraten diesbezüglich zwar leicht aneinander, erweisen sich beim Buhlen um die Gunst der Schönen aber als echte Gentlemen. Leider hat es der Regisseur versäumt, die politischen Verwicklungen und Verstrickungen näher zu beleuchten. Auch mangelt es der Verfilmung - genauso wie übrigens dem Original - an Spannung und Kurzweil. Wer sich näher mit dem Thema befassen möchte, dem sei die Literatur empfohlen. Graham Greene gehört zu den bekanntesten amerikanischen Schriftstellern und ist Autor diverser Meisterwerke wie z.B. "Dr. Filscher aus Genf", "Der dritte Mann" oder "Unser Mann in Havanna". Greene war mehrfach Anwärter auf den Literaturnobelpreis, wurde aber nie berücksichtigt. Er starb 1991.