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„Surviving the Game“ entpuppt sich als recht guter, prominent besetzter Streifen im Genre des Menschenjagdfilms.
Die ersten Szenen sollen das Leben von Jack Mason (Ice-T) illustrieren. Er muss um jedes bisschen Essen kämpfen und dann sterben innerhalb weniger Tage sein bester Freund und sein Hund. Zugegeben: Regisseur Ernest R. Dickerson („Ritter der Dämonen“) hat diese Szenen nicht unbedingt dramatisch gestaltet oder sozialkritisch, aber es reicht um Masons Verzweiflung darzustellen.
Doch Mason ergreift den Strohhalm, der ihm geboten wird und heuert als Jagdhelfer bei dem leicht exzentrischen Burns (Rutger Hauer) an. Im Jagdgebiet lernt Mason den Rest der Jäger kennen, die recht prominent besetzt sind (u.a. Gary Busey und F. Murray Abraham). Die (für Filmfans) recht bekannten Schauspieler geben sich alle Mühe ihren Rollen Farbe zu geben; so spielt z.B. Gary Busey mal wieder den Vorzeigepsycho, der sich nur mühsam unter Kontrolle hat.

Das böse Erwachen folgt am nächsten Morgen: Die Jäger bedrohen Mason und machen ihm klar, dass er die Jagdbeute ist. Atemlos hetzt Mason vor seinen überlegenen Verfolgern davon und versucht die Jäger auszuschalten...
Im gleichen Jahr wie „Harte Ziele“ gestartet, aber kommerziell weniger erfolgreich als das John Woo Werk; trotzdem kann sich „Surviving the Game“ mit seinem ähnlichen Szenario sehen lassen. Im Vergleich zu „Harte Ziele“ fällt auf, dass „Surviving the Game“ sich von der Handlung her wirklich auf die Jagd konzentriert (Bei „Harte Ziele“ wurde Van Damme ja erst zum Ende hin gejagt und war gar nicht als Beute gedacht).
Der Plot ist geradlinig, schnörkellos und halbwegs spannend inszeniert worden. So funktioniert der Film nach dem 10-kleine-Negerlein Prinzip, wenn Mason nach und nach seine Verfolger loswird. Doch das Drehbuch beweist eine gewisse Professionalität (z.B. die Verwendung von Details wie Masons ursprünglicher Job als Mechaniker) und kann im Endeffekt überzeugen.

Die Action bietet Verfolgungen (irgendwie logisch) und einige Zweikämpfe. Hier kann „Surviving the Game“ bei weitem nicht an die gestylte und großartige Action von „Harte Ziele” anknüpfen, aber die Action ist gut gemacht und vertuscht das eher geringe Budget auch ganz gut. So bleibt auch hier Actionfutter mit dem der Genrefan rundum zufrieden sein kann.
Den Film sollte man aber nur in der ungekürzten Fassung gucken, denn selbst in der TV 18er fehlt nahezu jede annähernd gewalttätige Szene und die Cuts verändern den Sinn; so sieht es in der Cut-Fassung so aus, als würde Mason in der Baumstamm-Szene den Sohn bewerfen und nicht Burns (dabei ist der Sohn gegen die Jagd auf Mason, was in der Cut-Fassung ad absurdum geführt wird).
Ice-T ist zwar kein Topschauspieler, aber die Rolle des Mason kauft man ihm trotzdem ab. Die Darsteller der Jäger, bestehend aus so bekannten Gesichtern wie Rutger Hauer, William McNamara, F. Murray Abraham, John C. McGinley, Gary Busey und Charles S. Dutton, erbringen auch keine Bestleistung, sind aber ebenfalls routiniert bei der Sache.

Im Endeffekt ist „Surviving the Game“ gutes Entertainment für den Fan schnörkelloser Action.

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