Richard Connells Kurzgeschichte „The Most Dangerous Game“ musste schon für einige Verfilmungen herhalten, die sich das Grundkonzept mehr oder minder vorlagengetreu für eine Umsetzung zunutze machten. Empfehlenswert ist in jedem Fall die gleichnamige Version aus dem Jahre 1932, in Deutschland auch unter dem Titel „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ bekannt.
In der vorliegenden von Ernest R. Dickerson inszenierten Variante ist es der obdachlose Jack Mason, der von einem Geschäftsmann für einen Jagdausflug angeheuert wird. Nicht wissend, was hier die Beute ist, lässt er sich auf das Jobangebot ein und verflucht bald seinen ausufernden Zigarettenkonsum.
Einer dieser Filme, die wir uns damals™ aus der Videothek mitgenommen haben und die einen solide unterhalten haben. Die Besetzung ist für so einen B-Reißer durchaus beachtlich und birgt einige bekannte Namen. Ice-T agiert als Mason soweit ganz okay, dazu bekommt man mit Rutger Hauer immerhin einen charismatischen Gegenspieler serviert. Hauer wertet das Ganze schon ein Stück auf, daneben gibt’s den wie immer etwas neben der Spur fahrenden Gary Busey, John C. McGinley darf auch ein bisschen am Rad drehen, Charles S. Dutton und F. Murray Abraham machen das auf ihre Art.
Die Fronten sind dabei schnell geklärt, einen doppelten Boden darf man hier nicht erwarten. „Surviving the Game“ geht einfach geradeaus, wenn er seinen Weg erst einmal gefunden hat. Ein knappes Drittel darf man schon auf den Beginn des Spiels warten, bis dahin kümmert sich das Skript um Masons Situation, was einem den Charakter immerhin etwas näher bringt, bevor er in diesen Alptraum geworfen wird. Die Inszenierung und der immer etwas mitschwingende Trash-Faktor sorgen allerdings dafür, dass sich die Ergiebigkeit des Szenarios in Grenzen hält. Einige Szenen sind dank des Spiels des Ensembles doch eher zum Schmunzeln (was bei Busey eh dazugehört), dazu sind manche Sequenzen auch zu mitteilsam, wie wenn Jäger und Beute mal in einer Höhle über ihr Leben palavern. Das ist hier unnötig und gibt weder der Erzählung noch den Figuren irgendwas Nachhaltiges mit auf den Weg.
Da schaut man lieber auf die Action, die in einer Episodenhaftigkeit immer wieder präsentiert wird, bis es an die erwartbare Dezimierung der Gegenseite geht. Das ist mal mehr, mal weniger spektakulär, realistisch dann eher noch weniger, macht in seiner Geradlinigkeit allerdings durchaus Laune. Dazu gibt’s einen gelungenen Score von Stewart Copeland, visuell allerdings auch ein paar Unschärfen hier und da.
„Walter, we’re gonna have to put you to bed.“
Solider B-Reißer mit einer ansehnlichen Besetzung inmitten manch schöner Naturaufnahme. Die Variation des „Most Dangerous Game“ geht meist gut geradeaus, hält sich nur manchmal selbst mit zu viel Geschwätz auf oder lässt seine Figuren unfreiwillig komisch wirken. Doch da dieser kurzweilige Klopper stets weiß, was er sein will, kann mit ihm letztlich eine nette Zeit haben.