Bereits Mitte der Neunziger trat Stephen Baldwin („The Usual Suspects“, „Fled“) seinen Abstieg in die B-Liga an und meldet sich seitdem regelmäßig mit auffallend wenig nennenswerten Filmen.
Unter Ex-Actionexperte John Flynn („Lock Up”, „Out for Justice”) gereicht es daher folgerichtig auch nur zu einem sinnlosen, uninteressanten Mix aus Thriller und Drama, indem Baldwin als Mafia-Killer Sal für eine belastende Aussage ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird und nun einen Neuanfang planen muss.
Lustlos und mit ein und demselben Gesichtsausdruck spult er seinen Part unmotiviert herunter, als er an seinem neuen Wohnort sich mit dem benachbarten Makler Ted („O.C. – California“ – Star Peter Gallagher) anfreundet und ihm freundschaftlich unter die Arme greift. Der rechtschaffene Träumer möchte nämlich ein bezahlbares Wohngebiet errichten, wofür die städtischen Finanzgeber allerdings nicht zu begeistern sind.
Natürlich weiß Ted nicht, dass er es mit einem kaltblütigen Killer zu tun hat, ignoriert dessen Kungeleien mit dem lokalen Gangsterboss, der sich nur zu gern an dem Bauvorhaben beteiligt und ein Stück vom Kuchen abhaben möchte, und sieht sich bald vor ein lebensgefährdendes Problem gestellt als Sals Identität auffliegt und die ersten auf ihn angesetzten Killer einschwirren, um das Kopfgeld zu kassieren.
„Protection“ ist von Anfang bis Ende eine furchtbar dröge Angelegenheit, die nur ganz geringfügig Actionszenen zu bieten hat und ansonsten auf eine völlig unglaubwürdige Charakterentwicklung zurückgreift. Ein skrupelloser, eiskalter Killer wird mit harten Bandagen der Beschützer eines integren Maklers? Na schönen Dank...
Zumal in seinem Privatleben weitestgehend alles schief läuft. Seine Ehefrau ist naturgemäß wenig begeistert von seinen Seitensprüngen, der Sohn, der den wahren Job seines Erzeugers gar nicht kennt, lebt in einer Mischung aus Angst und Entfremdung und spielt dafür aber gern mit Daddys Pistole.
Hinzu gesellen sich dann die vom unzufriedenen Gangsterboss, dessen diktierten Anordnung von Scheinaufträgen Ted nicht umsetzen will, organisierten Streiks der Bauarbeiter und Finanzierungsschwierigkeiten, die Sal erst egalisiert, um später dem dicklichen Verbrecher auf die Pelle zu rücken und ihm den Marsch zu blasen.
Diese lose Abfolge von Probleme wurde wirklich wenig erinnernswert umgesetzt. Zumindest bringt ein kurzer Abstecher nach Las Vegas zwischendurch ein paar schicke Bilder, denn sonst wäre der Ofen völlig aus.
Selbst interessierte Genrefans werden hieran kaum ihren Spaß haben, denn Schauwerte sind keine vorhanden, der Plot ist uninteressant und die Schauspieler kommen über ein unterdurchschnittliches Niveau nie hinaus.
Fazit:
Deswegen bleibt der Film auch irgendwo im B-Movie-Sumpf stecken. „Protection“ ist sicherlich solide inszeniert, aber auch einfach langweilig und ereignislos. Das einfallslose Drehbuch, die sich der Klasse anpassenden Darsteller und John Flynns akzentlose Regie schließen sich dem nur an. Nicht weiter beachten...