Als Rolf das Gebäudekomplexes des Hochhauses betritt und in gewohnter Form die Post verteilt, muss er Zeuge eines wahnwitzigen Mordes werden. Ein Telefonbuch macht sich über den momentan Pralinelesenden Prolldeppen her und wird zerfleischt. Ein Glück, dass die schöne Anna von nebenan, in die er heimlich verliebt ist, zuhause ist, verbarrikadiert man sich dort vor den angreifenden Killerbüchern. Doch auch dort sind sie nicht sicher und stoßen im Kellergeschoss auf einen mit Flinte bewaffneten Mann. Wie können sie bloss diese Invasion stoppen?
Dieser in s/w gedrehte und auf alt getrimmte Kurzamateurfilm versteht sich gänzlich als augenzwinkernde Hommage auf die Monsterfilme der 50er Jahre. Das dabei allergrösster Trash herauskommt ist beabsichtigt, schliesslich sind Telefonbücher nicht gerade die beste Mörderwahl für einen ernstzunehmenden Schocker. Aber Amateurfilmer, jenseits von doofen Zombiegurken, kommen da auf die herrlichsten Ideen und das ist beileibe auch gut so, denn Angriff der Killertelefonbücher unterhält indes als solches richtig gut.
Technisch macht der Film beiweitem auch alles richtig, vorallem die Kamera wirkt da in allen Fällen sehr professionell, womit auch die Schocks recht vorprogrammiert sein sollten, auch wenn es sich hierbei bloss um Bücher handelt...sollte man nicht meinen, aber gerade in Szenen der Buchattacken versinkt das Tempo des Filmes in recht hastige und flotte Schnitte, vorallem die guten Animationen der Bücher, sorgen da für die notwendige Action. Inwiefern man die Bücher lebendig machte, ist mir nicht bewusst, ist aber als solches sicher so dargestellt, wie es besser nicht hätte funktionieren können. Denn was bewirken schon Bücher, die beileibe nur herumliegen. Umso erfreulicher und unterhaltsamer wirds dann aber eben in jenen Szenen, da darf dann und wann einmal ein bisschen Gore hervorblitzen, ohne dabei natürlich in Effekthascherei zu verkommen.
Der Film lebt zweifelsohne von seiner abstrusen Idee und guten Animation, denn geredet wird hier beiweitem eher weniger, was aber insofern auf den recht schüchternen Rolf zurückzuführen ist, der sich reichlich mit der Bekanntmachung mit Anna schwertut. Das wirkt alles irgendwie herzallerliebst, vorallem machen die wenigen Darsteller in diesem Parodiemonsterfilm alles korrekt. Da gibts sicher nichts zu bemängeln, auch wenn dann und wann die Synchro nicht perfekt ist.
Fazit:
Eigentlich in allen Belangen belanglos, aber sicher für das einmalige Sehen durchaus unterhaltsam. Ein abstruses Projekt von inspirierten Amateurfilmern, fernab von dem eigentlichem platten Zombieeinheitsbrei. Sowas sieht man gerne.
70%