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Josh Stolberg und Pete Goldfinger schrieben auch das Drehbuch zu Ajas "Piranha 3D", hier nehmen sie sich den unbekannten (weil in Deutschland nie veröffentlicht) "The House on Sorority Row" vor. Mit Stewart Hendler (Whisper) lässt man einen recht unerfahrenen Regisseur ran, der diese "Ich weiss, was du letzten Sommer getan hast" ähnliche Geschichte recht gekonnt umsetzt. Die Hochkonjunktur des Slashers scheint vorbei, die Filmemacher lassen sich nun lieber von "Hostel" inspirieren und drehen ein Folterfilm nach dem nächsten. Gegenüber dem Original aus dem Jahr 1983 wurden etliche Änderungen vorgenommen, die einzige Gemeinsamkeit, beide funktionieren nach dem zehn Negerlein Prinzip. Herausgekommen ist ein sehr solider Beitrag, der jedoch an den üblichen Klischees zu sehr krankt. Hoffen wir mal auf Wes Craven und sein "Scream 4".

Es war als Streich geplant und endete in einer Katastrophe. Die "Theta-Pi" Schwestern Jessica (Leah Pipes), Ellie (Rumer Willis) Cassidy (Briana Evigan), Claire (Jamie Chung), Megan (Autrina Patridge) und Chugs (Margo Harshman) haben sich einen Scherz mit dem Weiberhelden Garrett (Matt O´Leary) ausgedacht, doch dieser endet mit dem Tod von Megan. Sie lassen die Leiche in einem Brunnen verschwinden und schwören sich nie wieder ein Wort darüber zu verlieren. Acht Monate später steht die große Abschlussparty an, da bekommen alle plötzlich eine dubiose MMS, welche auf den Mord an Megan hinweist. Aber das ist nicht alles, ein unbekannter Killer in schwarzer Robe macht plötzlich Jagd auf die jungen Beaus. Ist Megan etwa von den Toten auferstanden, oder hat ihre jüngere Schwester Maggie (Caroline D´Amore) etwas damit zu tun?

Dass diverse Verbindungsstreiche tödlich enden können, gab es schon in diversen Slashern zu sehen. Hier will man dem Fremdgeher Garrett eine Lektion erteilen, in dem man Megans Tod vortäuscht. Warum Garrett ihr dann gleich ein Radkreuz in den Brustkorb rammt, ist nicht unbedingt plausibel erklärbar, jedenfalls lässt man die Leiche wie in Jim Gillespies großen Vorbild verschwinden. Also ein uns schon bekanntes Szenario, welches mit den typischen Charakteren kaum Boden gut macht. Da wäre die skurpellose Blondine und Anführerin Jessica, welche mit dem Sohn des Senators liebäugelt, dann die schüchterne Streberin Ellie, Chugs die mit jedem Mann in die Kiste steigt, ähnlich auch die Asiatin Claire und zu guter Letzt Cassidy, welche sich nach dem Mord an Megan von den restlichen Schwestern abkapselt und sich schnell als potentielle Helden heraus kristallisiert. Störend an "Sorority Row" sind meistens diese ewigen Streiterein und das ständige Gekeife, wobei es im Endeffekt doch wieder nur um Party, Alkohol und Sex geht. Einige amüsante Momente, wie das Gespräch zwischen Jessica und dem Senator, hat der Film dann doch zu bieten. Auch will der Killer in Verbindung mit dem Campus an alte Zeiten erinnern und taugt somit als Kulisse auch beim x-ten Mal. Aber "Sorority Row" hat in der ersten Halbzeit leider mit einigen Längen zu kämpfen, Hendler hat sich um viele Figuren zu kümmern, leider wurde auch zuviel Wert auf die deutliche Veranschauung des Partylebens gelegt. Der Film spielt sich größtenteils während der großen Abschlussparty ab, wo der Killer beginnt seine Opfer still und heimlich zu meucheln.

Nun ist man auch zum Rätselraten eingeladen, denn es gibt einige Charaktere, die als Killer in Frage kommen würden. Nebst stellt man sich die Frage, ob Megan nicht doch überlebt hat und auf Rache sinnt. Vielleicht geht das Ganze auch von Megans kleiner Schwester Maggie aus, die so plötzlich bei "Theta-Pi" aufgetaucht ist. Selbst der Vielschauer tappt hier sehr lange im Dunkeln, derweil versucht uns Hendler mit blutigen Morden bei Laune zu halten. Der Killer trägt eine schwarze Robe und hat ein Radkreuz zur tödlichen Stichwaffe umfunktioniert, dieses kann er auch sehr präzise werfen. Für eine optimale und atmosphärische Vorbereitung der Morde, hätte sich Hendler ruhig noch ein bisschen mehr Zeit nehmen dürfen, fast zu schnell aber grausam serviert er seine Opfer ab. Grenzen werden dabei keiner überquert, aber gerade der Mord an Chugs mit der Flasche ist schon scheußlich. Der Bodycount geht auch in Ordnung, leider will es spannungstechnisch erst richtig nach oben gehen, wenn die Party vorbei ist und sich die übrig gebliebenen Schwestern in ihrem Verbindungshaus zu Tode fürchten. Hier darf es noch ordentlich zur Sache gehen, wobei die finale Entlarvung des Killers schon ein wenig enttäuscht, vor allem weil dessen Motiv wieder unter aller Kanone ist. Die Darstellerinnen, darunter auch Bruce Willis Tochter Rumer, bewegen sich auf gutem Slasherniveau, ganz nett ist auch der Auftritt von Carrie Fisher (Krieg der Sterne, Meine teuflischen Nachbarn) als Mrs. Crenshaw.

Viel falsch machen kann man mit "Sorority Row" nicht, obwohl größtenteils nur die üblichen Klischees abgearbeitet werden. Daher sollte man storytechnisch keinen großen Wurf erwarten, gerade die Enthüllung des Killers ist nicht das Gelbe vom Ei und in der ersten Filmhälfte drohen kleine Startschwierigkeiten. Doch es gibt auch Gutes zu berichten, denn Hendler gelingt ein ordentlicher Spannungsbogen, die blutigen Morde sind sehr gut gemacht und auch die Darsteller sind für die Art von Film ganz passabel.

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