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Wachmann Mike Jeffers führt einen Senator durch ein Atomkraftwerk, das stillgelegt werden soll. Zur gleichen Zeit stürmt Schwerverbrecher Sampson mit seinen Leuten die Anlage, um die Freilassung inhaftierter Terroristen zu erpressen. Für Jeffers beginnt ein gnadenloser Kampf.

Auweh, Billigregisseur Fred Olen Ray trifft auf Sparproduzent Jim Wynorski um in der Taschengeldschmiede Phoenician Entertainment einen günstigen B-Rip Off von Stirb langsam zusammen zu schustern. Einer der großen Grundsätze die Terrorotriumphirates ist ja bekanntlich der gerne genommene Einsatz fremder Filmszenen, um das eigene Werk ein wenig aufwendiger wirken zu lassen, aber hier hat mans doch mal wieder sehr dreist getrieben. Zu Beginn wird minutenlang die Sequenz aus Terminator 2 übernommen in dem ein Hochhausstockwerk am Ende in die Luft geht und im Showdown muß sogar beinahe die komplette Truckverfolgungspassage aus Universal Soldier herhalten. Diese Szenen sind zwar ganz geschickt ins Geschehen eingebunden, aber letztendlich ist das eine ziemliche Mauschelei.
Die eigenen Szenen sind dabei nämlich gar nicht mal so schlecht. Es geht flott los, in dem das Terroristenhäuflein bei der Firma Cyberdine (T2 läßt erneut grüßen), bei dem die Jungs recht mühelos einen Zylinder voll spaltbares Material mopsen, um dann zum Hauptschauplatz des zu schließenden AKW´s weiterzuziehen, zwecks Bummmachung des entwendeten Material mit den noch vorhandenen Restatomarbeständen. Dummerweise übersehen die angeblich Topprofis mal eben das grad ein Senator auf Besuch ist, was sicher auf jeder Internetseite recherchierbar gewesen wäre. So nimmt dann das Die Hard gewohnte Bild seinen Lauf, populistischer Senator kann entkommen (reitet dabei ständig auf seiner Vietnamerfahrung rum hat die Hose aber mit Abstand am vollsten), zusammen mit seiner Pressesprecherin und dem tapferem Wachmann (Treat Williams als Bruce Willis Ersatz). Natürlich sind die Terrorschergen zu blöd zu merken, das drei Personen überlebt haben, auch wenn sie vorher ausgiebig das Grüpplein unter Feuer genommen haben.
Allerdings ist die alarmierte Polizei keinen Deut intelligenter, denn obwohl sie wiessen das sich Leichen im Hof türmen, ein Volksvertreter in Gefahr ist und spaltbares Material in der Nähe liegt, schicken sie doch tatsächlich einen (1!) Wagen los, um mal halbherzig zu schauen was da los ist und werden natürlich prompt erschossen, wahrscheinlich konnte der Chief die nicht leiden und hat sie so entsorgt. Und so entspinnt sich die Story eigentlich sehr unterhaltsam, wenn man ein Herz für trashige Unterhaltung hat. Alles spielt sich auf vorhersehbaren Bahnen ab, die bösen Burschen werden nach und nach eliminiert und hat mit Udo Kier und Treat Williams zwei routinierte Recken am Start die den Film sogar recht gut tragen können.
Die Figuren sind dabei klischeetriefend bis zum abwinken, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut. Kier darf grimassieren, das es eine Freude ist, Williams spielt den sympathischen Knuffelwachtmeister sehr lässig, der Politiker ist ein arroganter Schleimbolzen vom feinsten, der im Notfall auch mit den Terroristen verhandeln oder sogar kooperieren will, langweilig wirds jedenfalls nicht, auch wenn sich der Großteil des Films in irgendwelchen unterirdischen Gängen oder Hallen abspielt.
Wider Erwarten hatte ich zumindest recht akzeptablen Fun mit Critical Mass, die Unterhaltung ist einigermaßen solide und temporeich, es gibt eine ganze Reihe an Die Hard Lookalikes, die wesentlich öder daherkamen.
6/10

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