Vorab sei einmal Folgendes gesagt: Diese Serie ist nur etwas für richtige SF-Fans. In Insiderkreisen war die Serie schon damals ein Geheimtipp. Wie man an den anderen gemischten Kritiken zu dieser Serie sehen kann, kommt nicht jeder klar mit der trockenen und - eher realistischen - Storyführung. Wer also irgendwelche Energiewesen, Warp 9 Schiffe oder Dutzende von humanoiden Alienrassen erwartet, kommt hier definitiv nicht auf seine Kosten. Es werden Probleme und Themen behandelt, die sich - im Gegensatz zum damaligen Highlight Raumschiff Enterprise - nicht hauptsächlich an der Vermischung von Fantasy und SF beschäftigten. Das in MA gezeichnete Bild ist düster und anspruchsvoll. Es geht um die Energiekrise der Menschheit, die Notwendigkeit atomaren Müll zu entsorgen und um andere reele Probleme, die man ja bei Raumschiff Enterprise der Einfachheit halber alle schon gelöst hatte. Die Serie ist spannend, konsequent in der Handlungsführung und steht in der Qualität und der Aufmachung anderen Vertretern dieser Zeit um nichts nach. Die Schauspieler sind überdurchschnittlich, die Dialoge reichen von tiefgründig philosophisch oder schon fast visionär (2001 lässt grüssen) bis hin zu technischen Gesprächen, die aber nicht so abgehoben und realitätsfremd erscheinen, wie die technischen Lösungsvorschläge von Spock & Co. Kurzum: Ähnlich wie Babylon 5 haben wir einen ernsten Vertreter des Genres. Während man bei Raumschiff Enterprise aufgrund der Abgehobenheit schon ab und an ein Auge zukneifen muss, ist diese Serie bodenständig und bietet meiner Meinung nach ein wesentlich höheres Spannungsniveau.