Johnny Tos „The Mission – Ihr Geschäft ist der Tod“ versucht Dramatik und Action zu verbinden; doch leider ist Johnnie To darin nicht so gut wie z.B. John Woo.
Eingangs wird das Leben von Curtis (Anthony Wong Chau-Sang), Mike (Roy Cheung), James (Suet Lam), Roy (Francis Ng) und Shin (Francis Ng) kurz angerissen. Dabei führen sie alle ein mehr oder weniger geregeltes Leben als Friseur etc. Lediglich Roy betreibt sein Restaurant mit etwas rabiaten Methoden, was ihm alles andere als die Sympathie der Polizei einbringt. Immerhin kann To seine Heroen ganz gut charakterisieren und sie über eindimensionale Ballermännchen erheben.
Der Triadenboss Lung (Eddy Ko) hingegen steckt bis zum Hals in Schwierigkeiten, denn man versucht ihn umzubringen und seine Bodyguards sind den Attacken alles andere als gewachsen. So holt er die fünf anfangs porträtierten Männer zusammen, die alle trotz ihres scheinbar normalen Lebens Erfahrung im Kampf haben. Somit wäre eigentlich auch schon der Einstieg in die Story geschafft, denn der größte Teil des Films dreht sich um die Tätigkeit der fünf als Bodyguards.
Schon nach kurzer Zeit müssen die fünf ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, als sie und ihr Boss von einigen Attentätern überfallen werden. Doch die Profis können sich immer wieder den Weg freischießen und können auch den Drahtzieher ausfindig machen. Doch im Anschluss passiert etwas, das die inzwischen entstandene Freundschaft auf eine harte Probe stellt...
Johnny Tos Projekt schien ihm ein ganz besonderes Anliegen zu sein und deshalb hat er viel Elan in diesen eher kleinen Film gesteckt. Verständlicherweise ist die filmische Gestaltung gelungen, wenn Stilmittel eingesetzt werden. Gute Beispiele sind z.B. der Splitscreen als James die Waffen überprüft oder die wunderbar stilisierte Szene in der Halle des Einkaufszentrums.
Doch beim Plot hapert es leider Gottes recht stark. Nach der kurzen Exposition werden eigentlich nur noch die Schießereien lose verbunden, ehe es nach einer Stunde noch mal 20 Minuten lang dramatisch wird. So wirkt das ganze Gemisch nicht ganz homogen, da der Schwenk von Action zu Drama besser sein könnte. Zudem könnte die Handlung etwas packender und spannender sein.
Die Schießereien sind gut gemacht und kunstvoll gemacht, aber weitaus weniger spektakulär als Shoot-Outs in reinrassigen Actionfilmen á la John Woo, Michael Bay oder Renny Harlin. Trotzdem wird von den ordentlich inszenierten Auseinandersetzungen mit einigen faszinierenden Mexican Standoffs nett unterhalten, wenn man sich für asiatisches Kino erwärmen kann. Einige Logiklücken trüben den Spaß allerdings: So schafft es ein Attentäter mit Präzisionsgewehr nicht einen völlig frei stehenden Bodyguard zu erledigen, während dieser mit seiner Pistole den Attentäter fast erledigen kann – und das ganze noch auf sehr große Entfernung.
Die Schauspieler sind allesamt sind ziemlich gut. Dabei konzentriert sich der Film in erster Linie auf die Bodyguards, welche allesamt überzeugende und gelungene Performances erbringen. Auch die Nebendarsteller können sich sehen lassen, obwohl diese (abgesehen von Eddy Ko) nur kurze Auftritte haben.
Johnny Tos „The Mission“ ist ein ambitionierter Versuch eine packende Mischung aus Action und Drama zu schaffen, bei dem leider große Drehbuchschwächen den Spaß sichtlich trüben. Leider nur etwas über dem Durchschnitt.