Womit verdient der Bastian eigentlich heutzutage sein Geld? Wenn er nicht gerade beim perfekten Promidinner gegen Julia Siegel verliert wahrscheinlich mit dem Verkauf seines patentierten Krötenleichenvampirdetektors, erstmals präsentiert in vorliegender herausragender Hammerproduktion mit deutscher Beteiligung: Captain Kronos, Vampirjäger. Nein, Wesley Schnipps war nicht der erste, der mit einem Samuraischwert auf Blutegeljagd ging, Horst Janson war lange vor ihm da, als strammer Excaptain der königlichen Armee, der zusammen mit seinem pattexbebuckelten Vampirexpertengehilfen Professor ('cause that's my profession...) Grost seinem alten Freund Dr. Marcus bei der Beseitigung eines anscheinend äusserst sublim vorgehenden Exemplars der blutsaugenden Spezies zur Hand geht, das es mehr auf die Lebenskraft knackiger junger Dirndls an sich als auf den Inhalt ihrer Adern abgesehen zu haben scheint. Dabei überbieten die beiden das Duo Snipes/Kristofferson nicht nur an Charme, sondern vor allem an Methodenvielfalt: Außer besagtem Krötendetektor kommt nämlich noch ein brilliant ausgetüfteltes Alarmsystem aus knallrotem Geschenkband und Christbaumglöckchen zum Einsatz, dem wirklich keine der finsteren Kreaturen durch die Maschen schlüpfen kann. Was nicht einmal Vincent Price in Theatre of Blood gelang, erledigt Captain Kronos in wenigen Augenblicken: Als "Big mouth"/ "Schlappschwanz" Ian Hendry (unter Lionhearts Opfern der einzige Überlebende Peregrine Devlin) zusammen mit seinen Kollegen "Rat face" und "Fatty" Kronos in einem Wirtshaus dumm von der Seite anmacht, blinkt kurz das Schwert, spritzt das Blut und noch bevor man das dumme Gesicht der sich schön sukzessive in drei Schritten hinter dem Tresen verziehenden Wirtsleute verdaut hat, sinken die drei auf wundersame Weise endgültig zu Boden. Schon mehr gefordert ist Kronos Kreativität allerdings beim Gnadentod für seinen mittlerweile von der Bestie in ihren Bann gezogenen Freund Dr. Marcus: Hier braucht das Duo ganze zweieinhalb Versuche, um dem armen Medikus mit Holzpflock, Galgenstrick und Fakel schließlich und endlich aus Versehen das an dessen Hals befestige Stahlkreuz in den Bauch zu rammen, allerdings nicht ohne daraus eine handlungsentscheidende Lehre zu ziehen: Unser Held braucht sofort ein neues Schwert, in vorbildlicher Arbeitsteilung (Kronos raucht Pott, knattert Catherine und meditiert (?), bedeckt von einem geheimnisvollen Tuche - Professor schuftet sich den ohnehin schon beachtlichen Buckel noch krümmer) aus einem der Kreuze des lokalen Friedhofs geschmiedet: "fit for a king" - "or for a Kronos".
Fazit: Warum es das vorliegende Trashjuwel nicht geschafft hat, wie geplant in Serie zu gehen, kann man nur vermuten. Wahrscheinlich war der Drehort einfach zu weit weg vom Immenhof. Dem geneigten Horror-/Trashfan ist der Film jedenfalls weitaus eher zu empfehlen als 0815-Massenware wie Hills have eyes, Silent Hill, Wolf Creek, Hostel o.ä. Gemessen an Entstehungszeit, Anspruch und Budget des Films: 8 von 10 (mehr als Horst Janson je für das Dinner seiner Promikollegen vergab).