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Schöner, wenn auch leicht dementer Klassiker des amerikanischen Drive In-Kinos, der sich hierzulande zu keiner Zeit einen höheren Bekanntheitsgrad erspielen konnte. Oftmals mit Streifen wie "Last House on the Left" in einen Topf geworfen, ist das Werk von Marc Lawrence zwar in erster Linie Ami-Exploitation, aber auch ein bizarres Psychodrama um eine mental kranke Frau.

Dabei lebt der Film weniger vom vordergründigem Horror, sondern eher von grotesken Sequenzen und psychotronischen Schnitten, die den inneren Wahnsinn der Hauptfigur Lynn Hart (jener psychisch kranken Frau, die alle Männer ermordet, die ihrem Vater ähneln, weil der sie einst vergewaltigte...) darstellen sollen. Wer Splatter oder einen hohen Body Count sucht, wird enttäuscht sein: Bis auf drei Morde sowie eine Zerstückelung (im Dunkeln)gibt´s nicht viel vom Schmodder-Sektor zu berichten. Der Streifen ist zwar ziemlich unspektakulär gehalten, weiß aber gerade mit seinem surrealem Material zu gefallen. Und wenn Lynn Hart mit Fleischermesser und tiefem Dekolleté einen Privatdetektiv ins Jenseits befördert, und dabei das Ganze von schrillen Geräuschen untermalt und in verzerrten Aufnahmen eingefangen wird, dann sind zumindest alle Psychotronic Fiends´n Freaks bestens bedient. Außerdem ist der Titelsong klasse..!

Fakt am Rande: Schauspieler Marc Lawrence, der laut IMDb in über 170 Filmproduktionen wie "Der Marathon-Mann" oder "From Dusk Till Dawn" mitgewirkt haben soll, entpuppte sich bei "Pigs" als wahre Ein-Mann-Fabrik: Vom Drehbuch über die Produktion und Regie bis hin zur Hauptrolle hat der vielseitige Akteur alles übernommen. Den weiblichen Part überlies er seiner Tochter Toni, die als psychisch kranke Frau leider nicht vollends überzeugen kann. Kein Wunder also, das es mit der Schauspieler-Karriere nichts wurde. Das wohl interessanteste Detail ist, das Toni Lawrence Mitte der Achtziger mal mit dem damals noch unbekannten Billy Bob Thornton verheiratet gewesen sein soll...

Alles in allem würde ich auch dieses Werk eher der aufgeschlossenen Horror-Fraktion als dem Mainstream-Publikum empfehlen. Kein Über-Film, aber ein kleiner feiner Mini-Klassiker, der es verdient hat, wieder aufgelegt zu werden. Oink!

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